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Mitreißende Show-Akrobatik im
gleißenden Scheinwerferlicht

Ocelot - Zirkus der Träume begeisterte in der Stadthalle Beverungen

Von Herbert Sobireg
Beverungen (WB). Akrobatik in Vollendung, ausgefeilte Pantomime, hingebungsvolle Tänze, eindringliche Live-Musik und berauschende Lichteffekte. Zirzensische Kunst auf höchstem Niveau boten die Artisten der polnischen Gruppe »Ocelot« mit ihrem »Zirkus der Träume« in Beverungen.

Mit diesem besonderen Bonbon eröffnete die Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung das neue Jahr 2006.
Ocelot, das sind 20 junge Frauen und Männer mit vielen Träumen, die sich mit ihrem Zirkus jetzt auch den Zuschauern in der ausverkauften Stadthalle der Weserstadt demonstrierten. Ein Traum der ehrgeizigen, talentierten und voller Spielfreude sprühenden Artisten ist das Fliegen. Bei ihren Darbietungen gehen sie oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Doch jeder ist sich seines eigenen Könnens bewußt und sich dem der Partner absolut sicher. Ob am oder im Ring, in der Höhe der Kuppel, im Fersenhang am Seil die Freiheit der Luft genießend oder bei Rotation und Elipsen turnend an langen Stoffbahnen und die Schwerkraft scheinbar aushebelnd. Spontaner Applaus begleitete Artisten und Tänzer bei ihrer packenden Show im gleißenden Scheinwerferlicht und farbig aufwallenden Nebelwolken auf der Bühne.
Besonders beeindruckend die Männer, die mit packender Kraft, geschmeidigen Sehnen und ihren muskulösen Körpern ihre Stärke bei scheinbar zeitlupenhaften Bewegungen demonstrierten. »Kraft in Bewegungslosigkeit« könnten diese Vorführungen beschrieben werden. Die Zuschauer schienen den Atem anzuhalten, als starke Männer mit nur sieben Zentimeter breiten biegsamen Stangen ein Artistenpaar scheinbar mühelos in die Höhe katapultierten, diese nach Überschlag und Salto aus acht Meter Höhe mit bestechender Sicherheit punktgenau wieder auf den biegsamen Stangen, auf den Schultern zweier anderer Artisten aufliegend, »landeten«. Der aufbrausende tosende Applaus war nur geringer Lohn für eine herausragende Darbietung der jungen Artisten auf der Bühne der Stadthalle.
Gründer der Stiftung »Ocelot« und ihr artistischer Leiter ist der dreifache Weltmeister der Sportakrobatik Bogdan Zajac. Ihm zur Seite steht als künstlerischer Leiter der Pantomime und diplomierte Tänzer der Ballettschule Warschau, Julian Hasiej. Das Ensemble hat es ihm zu verdanken, dass Ocelot das moderne Tanz- und Pantomimetheater mit der klassischen Artistik zu einem mitreißenden und überraschend jungen Schauspiel verbindet.

Artikel vom 11.01.2006