Das Gütersloher Katharina-Luther-Haus stellt sich heute auf einen ganz besonderen Festtag ein: den 100. Geburtstag ihrer Bewohnerin Erna Wörmann, geb. Mahne. Mit Blick auf die vielen schönen und vor allem humorvollen Begegnungen mit ihr sprechen Hausangestellte gern von »unserem Wörmännchen«. Erna Wörmann wuchs auf einem Bauernhof in Oesterweg bei Versmold auf. Gern erzählt sie von ihrem beschaulichen Leben in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Wie viele Kinder auf dem Land besaß sie damals auch zwei Paar Holzschuhe, »ein Paar für sonntags und ein Paar für alltags«. Da sie im Elternhaus auch mit allen hauswirtschaftlichen Aufgaben vertraut gemacht wurde, hätte sie eigentlich auf eine zusätzliche Ausbildung verzichten können. Doch sie wollte noch dazu lernen und ging nach Gütersloh. Dort begegnete sie ihrem Mann Paul Wörmann. Mit ihm gründete sie in dem heute denkmalgeschützten Haus des Schlossermeisters Schürmann in der Hohenzollernstraße 11 eine Familie. Später wohnte sie mit ihr in der Moltkestraße. Arbeit und Pflichterfüllung hatten im Leben der Jubilarin immer Vorrang vor Freizeit und Urlaubsvergnügen. Erst als ihre Söhne sich in Koblenz und Freiburg niederließen und dort Familien gründeten, verbrachte sie in dort mehrwöchige Ferien. Mechtild Stickling
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