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Die Bilanzen weiter aufpolieren

Tischtennis 2. Liga: Driburger Waltemode-Brüder mit positivem Zwischenfazit

Von Sylvia Rasche
Bad Driburg (WB). Mit der aktuellen Tabelle der zweiten Tischtennis-Bundesliga könnten sich die Driburger Brüder Christoph und Sebastian Waltemode auch zum Saisonende anfreunden. Christoph dürfte dann mit Borussia Dortmund die Vizemeisterschaft feiern. Sebastian hätte das »Abenteuer zweite Liga«Êmit Borussia Münster nicht als Tabellen-Schlusslicht beendet.

Am Wochenende trafen die Brüder, die als erste Tischtennis-Akteure aus dem Kreis Höxter in der zweiten Tischtennis-Bundesliga aufschlagen, aufeinander. Erwartungsgemäß setzte sich Favorit Dortmund durch. Eine positive Zwischenbilanz ziehen dennoch beide Driburger.
Für Christoph Waltemode ist es bekanntlich schon das zweite Zweitliga-Jahr bei den Dortmunder Borussen. »Ich gehe jetzt lockerer an den Tisch als in meiner ersten Saison«, hat der 19-Jährige einen wesentlichen Unterschied ausgemacht. Er kennt den Großteil seiner Gegner bereits, kann sich besser auf sie einstellen als im Premieren-Jahr und ist mit seiner knapp positiven Bilanz beim langjährigen Zweitliga-Spitzenclub recht zufrieden. »Es lief bisher ganz gut, allerdings habe ich fünf der sechs verlorenen Einzel im fünften Satz abgegeben. Da fehlten manchmal nur ein, zwei Punkte«, berichtet Waltemode. In der Rückrunde strebt er die eine oder andere Revanche an, um seine Bilanz weiter zu verbessern - und hat gleich schon mal im ersten Match damit begonnen. »Im Hinspiel gegen Münster habe ich mein Spiel unnötig verloren, es jetzt im Rückspiel aber gewonnen«.
Das untere Paarkreuz sei im Vergleich zum Vorjahr stärker geworden. »Leute, die vor einem Jahr noch in der Mitte gespielt haben, stehen jetzt an Position fünf oder sechs«, berichtet der dreifache Bronzemedaillen-Gewinner Deutscher Schüler- und Jugendmeisterschaften. Nach Pluspunkten steht sein Team nach dem Erfolg gegen Münster derzeit auf Position zwei hinter Tabellenführer Borsum, hat allerdings einen Minuspunkt mehr auf dem Konto als Bergneustadt und Berlin. Den wollen die Borussen in der Rückrunde aufholen, um sich dann an der Konkurrenz vorbei zu schieben. »Wir stünden schon jetzt noch besser da, wenn wir im letzten Spiel vor Weihnachten nicht in Hamburg verloren hätten. Das Spiel wollen wir im Frühjahr unbedingt gewinnen«, erklärt Christoph Waltemode.
Neben den Mannschafts-Zielen arbeitet der Gymnasiast auf einen weiteren Höhepunkt seiner Tischtennis-Laufbahn hin. Nach 2003 in Bielefeld möchte er sich zum zweiten Mal für die Nationalen Deutschen Meisterschaften qualifizieren, die Anfang März in Minden ausgetragen werden. »Es wird schwer, ist aber möglich«, steckt er seine Möglichkeiten ab. Bei den Westdeutschen Meisterschaften im Februar kann er das Ticket für Minden buchen.
Für Sebastian Waltemode steht mit Borussia Münster dagegen ein Jahr »Erfahrung sammeln« im Mittelpunkt. Vor der Saison erst auf »den letzten Drücker« in die zweite Liga nachgerückt, war von Beginn an klar, dass die Borussen hier nur eine Außenseiterrolle spielen könnten. Immerhin haben sie in der Hinrunde das Match gegen Mitaufsteiger Jever gewonnen und das Tabellenende damit an die Nordlichter abgegeben. »Es macht weiterhin Spaß. Wir verlieren zwar fast jedes Spiel, wussten aber vorher, was auf uns zukommt. Die Moral in der Mannschaft ist intakt«, berichtet der 22-Jährige. Außerdem habe sich die Mannschaft durch die ständigen Spiele gegen stärkere Gegner schon verbessert. »So gut wie möglich verkaufen«, lautet die Devise der Münsteraner. In der Bevölkerung hat sich das schon herumgesprochen. Kamen in der Regionalliga kaum mehr als 30 Zuschauer zu den Heimspielen, gehören die Borussen in der zweiten Liga zu den publikumsstärksten Heim-Mannschaften. »Es macht schon Spaß vor 200 Zuschauern zu spielen. Außerdem beweist die Resonanz, dass es richtig war, das Aufstiegsrecht zu nutzen«, meint Sebastian Waltemode. Allerdings soll der Zweitliga-Ausflug nach dieser Saison wieder beendet sein. »Sportler brauchen Erfolgserlebnisse. Ein Jahr ist es mal ganz spannend, gegen große Namen aufzuschlagen. Aber auf die Dauer will man doch lieber seine Spiele gewinnen«, meint der Driburger Zweitliga-Neuling. Immerhin zwei Doppel hat er selbst bereits im bisherigen Saisonverlauf gewonnen. In der Rückrunde soll endlich auch der erste Einzelsieg folgen. »Das wäre schön. Die Chancen auf einen Erfolg im Doppel sind aber größer. Da merkt man die Leistungsunterschiede nicht so wie im Einzel.«

Artikel vom 11.01.2006