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Arena hat Ziel schon erreicht

DTB-Präsident vor Davis-Cup sicher: Mit Halle die richtige Wahl getroffen

Halle (guf). Der größte Tennisverband der Welt will mit seinem Davis-Cup-Team gegen Frankreich wieder den Anschluss zur »internationalen Spitze« herstellen. Für die Austragungsstätte gilt dieses Attribut bereits vor dem ersten Aufschlag am 10. Februar gelungen.

»Durch unseren ÝWintergartenÜ ist sicher gestellt, dass sich auch außerhalb der Zuschauerplätze 7 bis 8000 Tennisfans wettergeschützt in beheizten Außenbereichen aufhalten können.« Ralf Weber, Chef des Haller Gerry Weber Stadions, und Pressesprecher Frank Hofen präsentierten gestern DTB-Präsident Dr. Georg von Waldenfels den neusten Clou der aktuellen Ausbaustufe. Eine Glasdach-Konstruktion und Folien-Jalousien zwischen Stadionbau und dem Wall der Westumgebung werden dafür sorgen, dass die Zuschauer auch bei einer Stärkung in den Spielpausen größtmöglichen Komfort genießen. Selbst dann wenn die Davis-Cup-Partie vom 10. bis 12. Februar von Schnee und Eis begleitet sein sollte.
Bei einem Rundgang übers frisch verlegte Parkett in der neuen Versorgungsebene auf Höhe der Galerie konnte sich der DTB-Präsident vom Baufortschritt überzeugen. Auch die Taumittelsprühanlage, die bei winterlichem Niederschlag künftig das geschlossene Dach schneefrei hält, steht unmittelbar vor dem Probelauf. Ralf Weber: »Die großen Tanks sind eingebaut. Nächste Woche soll die Anlage getestet werden.« Gefahren à la Bad Reichenhall sind in Halle also garantiert ausgeschlossen.
Bei den Davis-Cup-Auftritten im Sommer 1993 und '94 gegen Tschechoslowakei (4:1) und Spanien (3:2) siegte Deutschland im Haller Stadion. Da hatten weder Spieler noch Zuschauer ein Dach über dem Kopf. Seither hat sich das Tennisstadion zur Ganzjahresarena gewandelt. Und die Umbauarbeiten sind längst nicht beendet. Nach den Gerry Weber Open im Juni wird die Versorgungsebene auf Höhe der Zuschauer-Galerie erweitert und auf der Seite zum Court Nr. 1 hin ausgebaut. Im Zuge dieser Arbeiten erhält das Stadion auch die für Handball-Weltmeisterschaft erforderlichen 22 TV-Kommentatorenplätze auf der Nordost-Seite. »Sie werden nach der WM zu VIP-Logen umgerüstet, die Versorgungsebene umschließt dann drei der vier Stadionseiten. Wenn dieser Bauabschnitt abgeschlossen ist, sind wir als Standort für weitere Ereignisse gerüstet«, erläuterte Ralf Weber.
Wie der DTB-Präsident durchblicken ließ, hat Halle im Wettbewerb um die Davis-Cup-Ausrichtung einen Hauptkonkurrenten ausgestochen, »der rein wirtschaftlich ein vielleicht noch interessanteres Angebot« unterbreitet hatte. Wegen der großen Erfahrung mit den Gerry Weber Open und der guten Zuschauerzahlen bei Deutschlands einzigem Rasenturnier erhielt die Lindenstadt den Zuschlag. Zumal sich Spieler und Teamchef Patrik Kühnen dafür aussprachen.
Nach einem guten »Weihnachtsgeschäft« im Vorverkauf für das Turnier im Juni (hier zahlt sich die Zusammenarbeit mit den Tennisverbänden aus) hoffen Ralf Weber und Georg von Waldenfels jetzt auch auf neue Davis-Cup-Zugkraft. Dass Kiefer & Co. endlich den Wiederaufstieg in die Weltgruppe geschafft haben, soll ein Signal sein. Tickets für den dreitägigen Showdown mit Frankreich (Tages- oder Dauerkarten) gibt es in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen.Bundessport

Artikel vom 11.01.2006