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Bürgermeister an Hochzeitstag erinnert

Monika Klemm verabschiedet: 31 Jahre rechte Hand der Brakeler Stadtoberhäupter

Von Michael Robrecht
Brakel (WB). Organisatorin der Terminflut, Vertraute der Stadtverwaltungsspitze, Ansprechpartnerin der Bürger, rechte Hand der Bürgermeister und Stadtdirektoren: All das war Monika Klemm. 31 Jahre hielt sie als Vorzimmerdame der Brakeler Rathauschefs die Fäden fest in der Hand. Gestern wurde sie verabschiedet.

»Wir müssen uns noch einmal richtig drücken«, dankte Bürgermeister Friedhelm Spieker seiner Chefsekretärin herzlich für die vergangenen 15 Jahre guter Zusammenarbeit und überreichte ein Wappen aus Holz, das der Istruper Künstler Klaus Zwirnlein angefertigt hatte. 42 Jahre in der Stadtverwaltung (mit Babypause seit 1960) und davon 31 Jahre im Chefbüro, das gibt es selten im Kreis Höxter. »Ihre Bilanz ist positiv. Kollegialität und fachliche Kompetenz fanden allgemeine Anerkennung«, lobte Spieker, der auch seine Vorgänger Anton Wolff und Johannes krömeke zur Feier begrüßte. »Ihre Amtsleiter hatten Sie stets im Griff«, meinte der Bürgermeister schmunzelnd und wies auf das Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Dominanz seiner rechten Hand hin. »Man musste sich gut mit ihr stellen, um beim Bürgermeister vorgelassen zu werden«, sagte Spieker.
Viele neue Herausforderungen habe sie über die Jahre gemeistert: Bürger am Telefon, Umstrukturierungen und immer wieder neue Chefs habe sie erlebt: von den Stadtdirektoren Josef Gerke und Theodor Moenikes bis zu den Bürgermeistern Anton Wolff und Johannes Krömeke - zuletzt bis zu Spieker als erstem Hauptamtlichen. Der Bürgermeister bescheinigte ihr gute Drähte in Behörden und Ministerien, »und auf dem Annentag hat sie nie gefehlt«. Viele bekannte Menschen hat sie bei dem großen Volksfest kennen gelernt und dabei auch immer für eine Rundumbetreuung - früher mit vielen Biermarken - gesorgt.
Besonders hob Spieker hervor, dass sie ihn stets an die Geburtstage von Frau und Kindern erinnert und Termine an seinem Hochzeitstag aus dem Kalender gestrichen habe. »Monika Klemm hat mit Humor manche Misslichkeit beiseite geräumt«, stellte Friedhelm Spieker fest.
Der Bürgermeister wünschte Monika Klemm einen angenehmen Ruhestand, »und wenn Sie auf Enkel-Besuch in meiner Nachbarschaft sind, schauen Sie doch einfach einmal bei mir privat herein«, meinte Spieker.
Verabschiedet haben sich gestern von Frau Klemm auch die Amtsleiter sowie besonders die Kolleginnen der Stadtverwaltung.

Artikel vom 11.01.2006