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Nach Hamm die Kurve bekommen

Fußball-Verbandsliga: Aufsteiger FC Bad Oeynhausen zieht gute Zwischenbilanz

Bad Oeynhausen (gag). Dass es schwerer werden würde, war klar. Aber gleich so schwer? Als Verbandsliga-Aufsteiger FC Bad Oeynhausen nach fünf Spielen mit nur zwei Punkten im Keller stand, hatte auch Trainer Michael Bühlmann die Unruhe erreicht. »Da haben wir uns alle hinterfragt«, blickt der FCO-Coach auf die knifflige Start-Phase im Spätsommer zurück. Doch der anschließende Aufwärtstrend konnte die entstandenen Zweifel nach und nach aus der Welt räumen. Zur Winterpause herrscht beim FCO wieder die alte Gelassenheit.

Mit 21 Punkten rangiert man auf Rang acht. Damit lässt sich bestens leben. Die »halbe Miete« für den angepeilten Klassenerhalt ist eingefahren. Die Erfolge des »goldenen Herbstes« haben den FCO nach der schwachen Auftakt-Ausbeute aus dem Keller hinauf an den Rand des oberen Tabellendrittels geführt. »Die Erlebnisse und Ergebnisse der ersten fünf Spiele waren schon sehr drastisch«, denkt Bühlmann ungerne an die schwierige Zeit zurück. »Doch dann kam die Serie, die wir uns alle eigentlich nicht zugetraut hatten.« Nach dem Tiefpunkt -Êder 0:5-Klatsche zu Hause gegen Hamm - schlug der FCO zurück.
Mit dem 3:1-Sieg bei der SpVg. Vreden läutete die Bühlmann-Elf den »heißen Herbst« mit Erfolgen am Fließband ein. »Sich nach dem 0:5 gegen Hamm in Vreden eine Woche später so zu präsentieren, das war schon klasse«, erinnert sich Bühlmann. Die Weichen für die Wende wurden auch in der Abwehr gestellt: Wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von Holm-Holger Hebestreit kam Mike Schusstzik in Vreden unverhofft zu seiner Premiere auf der Position des Abwehrchefs. Ein Notfallplan, der sich als Glücksgriff erwies. In der Folge war die Defensive das Prunkstück des Neulings.
Ohne den Sieg in Vreden wäre auch laut Bühlmann der Saisonverlauf ein ganz anderer gewesen. »Dieser erste Sieg hat uns die nötige Sicherheit gegeben. Hätten wir in Vreden nicht gewonnen, hätten wir jetzt wahrscheinlich nur die Hälfte der Punkte.« Trotz der beeindruckenden 21 Zähler ist immer noch Luft nach oben vorhanden. So schleppte sich David Mespe, das Herzstück des FCO-Spiels, unentwegt mit Verletzungsproblemen herum. Selten war er richtig fit. Die Neuzugänge Norman Klausch und Lukas Dorn blieben noch unter den Erwartungen. »Sie müssen noch mehr zeigen«, hat Bühlmann die Messlatte für die Rückrunde höher gelegt.
Denn es geht auch nach der Winterpause gleich wieder in die Vollen. Auf den FCO wartet das gleiche »Hammerprogramm« wie zu Saisonbeginn. Zum Auftakt trifft man auf den Tabellenzweiten Germania Gladbeck, dann geht es zum SV Enger-Westerenger, anschließend empfängt man das Top-Team Rot-Weiß Erlinghausen. Und als Krönung steht eine Woche später die Partie bei Herbstmeister Hamm auf dem Programm. Nicht ausgeschlossen, dass der FCO sich danach im Keller wiederfindet. Ein Vorteil, auf den Bühlmann setzt: »Wenn es wieder losgeht, wird David Mespe hoffentlich fit sein. Genauso wie Benjamin Martin und Rene Hahne.« Bühlmann benötigt alle Alternativen für die schwierige Rückrunde. »35, 36 Punkte brauchen wir am Ende bestimmt.«
Mannschaften, die zurzeit noch hinter dem FCO stehen, könnten in der zweiten Saison-Hälfte zu Konkurrenten werden. »Vreden hat als Zwölfter bisher drei Spiele weniger bestritten. Münster ist bärenstark. Und Stadtlohn wird bestimmt nicht absteigen«, hält er den Drittletzten für zu stark. Für Spannung ist gesorgt.
Beim FCO plant man zurzeit dennoch schon einmal für eine mögliche Verbandsliga-Serie. Die Voraussetzungen bei den Spieler-Verhandlungen sind besser denn je. »Es gibt im Kreis Vereine mit mehr Geld, aber wir können die Perspektive Verbandsliga bieten«, hat der FCO für talentierte Spieler an Attraktivität gewonnen. Um auch in der kommenden Saison konkurrenzfähig zu sein, müsse etwas getan werden. »Einige Spieler werden bei uns wohl aufhören. Wir müssen etwas machen.« Die Liste mit den Namen interessanter Spieler sei lang.

Artikel vom 10.01.2006