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Vielfach Leben gerettet

Der Feuerwehr-Löschzug Isselhorst zieht die Jahresbilanz

Gütersloh-Isselhorst (ei). 3430 Stunden »opferten« die 35 aktiven Kameraden des Löschzuges Isselhorst im Jahr 2005, um in Not geratenen Menschen schnell helfen zu können. Acht Todesopfer waren dennoch zu beklagen, für die jede Hilfe zu spät kam. Dieses Fazit wurde am vergangenen Freitag bei der Jahreshauptversammlung im Gerätehaus an der Niehorster Straße gezogen.

Ein Groß-, zwei Mittel- und sieben Kleinbrände standen in der Bilanz von Schriftführer Rüdiger Rokohl, der aufgrund einer Verletzung seinen Bericht nicht selber vorlesen konnte, sondern sich von Thomas Uellendahl vertreten lassen musste. Bei zehn Hilfeleistungen galt es, Menschen zu retten, vier »sonstige Hilfeleistungen« und fünf Ölbekämpfungen komplettierten das Geschehen neben zehn Brandsicherheitswachen, zwei Alarmübungen und drei blinden Alarmen.
1679 Einsatzstunden, davon 1160 im münsterländischen Ochtrup nach dem dramatischen Stromausfall, 1014 Stunden für Übungen und Unterricht, 352 Stunden für die Pflege und Wartung der Geräte, der Fahrzeuge und des Gerätehauses, 235 Stunden für die Betreuung der Jugendfeuerwehr sowie 150 Stunden bei Brandsicherheitswachen wurden geleistet - das macht gut einen (freiwilligen) Arbeitstag je Aktiven pro Monat.
Für diesen Dienst an der Allgemeinheit bedankte sich die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies ebenso wie Dezernentin Christine Lang und Stadtbrandmeister Joachim Koch. Lang verdeutlichte, dass es in diesem Jahr kein neues Großfahrzeug für die fünf Löschzüge der Stadt geben werde, dafür werde aber die hauptamtliche Wache in Gütersloh 2007 eine neue Drehleiter erhalten - für rund 600 000 Euro. Die Stadt wende etwa 20 Euro pro Einwohner für den Brandschutz auf, so die Dezernentin weiter.
Begonnen hatte die Jahreshauptversammlung mit der Begrüßung durch Löschzugführer Bernd Sachse und dem obligatorischen Grünkohlessen. So gestärkt verlas Sachse dann die Tagesordnung, ehe der verstorbenen Kameraden gedacht wurde.
Dem Jahresbericht der Aktiven folgte der Bericht der Jugendfeuerwehr, den Alexandra Sachse verlas: Vier neue Mitglieder und ein Mitglied, das in den aktiven Dienst übernommen wurde, ließ die Zahl der Mitglieder auf 24 steigen, darunter zwei Mädchen. 3698 Stunden feuerwehrtechnischen Dienstes standen 5038 Stunden allgemeiner Jugendarbeit gegenüber.
Gleich zum Jahresbeginn 2005, nach dem Einsammeln der Weihnachtsbäume, gab es das Erlebnis der besonderen Art: Am Abend entschloss man sich zum anzünden des riesigen Haufens, dessen Qualm in Richtung einer Tischlerei zog. Ein Passant vermutete daraufhin den Brand der Tischlerei und rief die Feuerwehr - die rückte aufgrund der Meldung gleich mit mehreren Löschzügen an und wärmte sich auch an dem Lagerfeuer, immerhin waren genügend Brezeln für alle da.
Zum letzten Mal verlas Kassierer Fritz Steinhoff seinen Kassenbericht, nach 26 Jahren legte er sein Amt nieder. Als Nachfolger wurde Heinz-Hermann Zöllner gewählt, neue Kassenprüfer wurden Thomas Uellendahl und Jürgen Volkmann. Ferner wurde ein neuer Festausschuss gewählt: Jürgen Bresch, Thomas Uellendahl, Frederike Poggenklaß und Lars Hantel werden sich nun Gedanken über die Freizeitaktivitäten machen.

Artikel vom 10.01.2006