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Gemeinsamer
Kampf um
Sennebahn

Wichtig für Region

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Kampflos werden die Bürgermeister von Schloß Holte-Stukenbrock und Hövelhof die Sennebahn nicht entgleisen lassen. Wie das WESTFALEN-BLATT am Samstag berichtete, hat die Landesregierung die Sennebahn (Bielefeld-Paderborn) als unwirtschaftlich und damit nicht förderwürdig eingestuft und aus der Integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) herausgenommen.

»So einfach kommen unsere Genossen da nicht heraus«, drohte Bürgermeister Hubert Erichlandwehr gestern der neuen Landesregierung aus CDU und FDP. Sowohl Schloß Holte-Stukenbrock als auch Hövelhof hätten die Bahnhofsgebäude gekauft, um die Bahn zu stärken. »Wir haben hier den Busverknüpfungspunkt eingerichtet und den öffentlichen Personennahverkehr auf den Bahnhof ausgerichtet«, so Erichlandwehr. Die Stadt sei unter dem Versprechen, dass die Sennebahn 2007 ausgebaut und damit schneller und attraktiver werde, in Vorleistung gegangen und habe erheblich investiert. Schüler, Studenten und Mitarbeiter von Betrieben nutzten die Sennebahn. Erichlandwehr und Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens (beide CDU) wollen die Landtagsabgeordneten einschalten und die Kontakte zum Regionalrat - Vorsitzender ist CDU-Mann Wolfgang Aßbrock - spielen lassen. Allerdings hatte Aßbrock gesagt, Investitionen in Höhe von 35 Millionen Euro stünden in keinem Verhältnis zu 1400 Fahrgästen mehr pro Tag.
Hövelhof habe ein touristisnches Interesse am Ausbau der Sennebahn, Schloß Holte-Stukenbrock ein wirtschaftliches. Viele Bürger hätten den Verknüpfungspunkt angenommen. »Da ist schon Leben drauf«, so Erichlandwehr.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Berg, die gestern ihren Antrittsbesuch beim Bürgermeister machte, bekräftigte ihr Interesse am Ausbau der Sennebahn. Allerdings sei das Ländersache, sie könne nur einen Appell an Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU) richten. Sein Staatssekretär ist Günter Kozlowski, ehemaliger Gütersloher Oberkreisdirektor. Rückendeckung versprach auch SPD-Ortsvereinsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister Heinz-Wilhelm Tzschentke. Er bekräftigte, im Fall der Sennebahn mit dem Bürgermeister an einem Strang zu ziehen und die Opposition im Landtag über die SPD-Landtagsabgeordneten einzuschalten.

Artikel vom 10.01.2006