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»Mit Schmusekurs
endlich aufhören«

Finke: »Stadion-Kläger schinden nur Zeit«

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). SCP-Präsident Wilfried Finke ist es leid, dass der erfolgreiche Fußball-Zweitligist, die Stadiongesellschaft und letztlich die gesamte Sportstadt Paderborn von zwei Klägern gegen das Stadion »wie Elefanten durch die Manege geführt werden.« »Damit muss jetzt Schluss sein«, kündigte er gestern nach dem bisherigen »Schmusekurs« eine härtere Gangart an.

Wie er am Rande der Pressekonferenz zum Benefizspiel zwischen dem SCP und dem FC Schalke 04 am kommenden Samstag im Hermann-Löns-Stadion erklärte, sollen diese beiden Kläger ohnehin nicht selber in den Häusern an der Paderborner Straße wohnen, sondern diese vielmehr vermietet haben. Nach Auffassung von Finke sei damit das von den Klägern immer wieder beschworene Eigeninteresse als Anlieger gar nicht so sehr berührt. »Das ganze Theater muss jetzt ein Ende haben«, erhöht der SCP-Präsident den öffentlichen Druck auf die juristisch beim OVG Münster erfolgreichen Stadion-Kläger just in dem Moment, in dem Bürgermeister Heinz Paus noch einmal an die Kompromissbereitschaft der Anlieger appelliert.
Aber auch Paus hatte in seiner Ansprache zum Neujahrsempfang sehr deutlich gesagt, dass man seitens der Stadt sehr schnell umschwenken werde auf alternative Pläne am Standort, wenn keine Fortschritte in den Gesprächen erzielt werden könnten.
»Wir sind es endgültig leid, dass die beiden klagenden Parteien nicht sagen, was sie wirklich wollen, sondern nur verzögern und Zeit schinden zu Lasten der Fans und des Fußballs in Paderborn«, wetterte Finke, der »aus Stammtischparolen« heraus gehört haben will, dass sich der Streit der Kläger gegen das Stadion insbesondere an seiner, Wilfried Finkes Person, festmache. »So etwas auf dem Rücken tausender begeisterter Fußballfans auszutragen, ist reine Schikane.« Wenn von den Anliegern nichts komme als Schweigen, so sei das nichts anderes als eine Verzögerungstaktik. »Und so etwas macht uns säuerlich.« Es sei auch falsch, wenn behauptet werde, der Verein habe die Anwohner nicht im Vorfeld informiert.
Deutlich machte Finke gestern auch, dass die neue Baugenehmigung der Stadt für die Paragon-Arena für die vollen 15 000 Besucher (und nicht, wie vom Verwaltungsgericht zunächst begrenzt auf 6000 Besucher) ausgestellt werden müsse. »Alles andere macht keinen Sinn.« Mit Beendigung des Baustopps und neuer Baugenehmigung in der Tasche könne innerhalb von vier Monaten das Stadion fertiggestellt und das erste Spiel angepfiffen werden. »Auch für die Bremer AG ist dieses Projekt von großer wirtschatlicher Bedeutung. Schon jetzt liegen uns zahlreiche Anfragen von Fußballclubs vor, die gerne solch ein preiswertes und gutes Stadion mit Bremer bauen wollen.«

Artikel vom 10.01.2006