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Jesus Christus
neu entdecken

Weihnachtliches Neujahrskonzert

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Göttlicher Lobpreis stand am Sonntag im Mittelpunkt eines Weihnachtskonzerts in der voll besetzten Liemker St.-Joseph-Kirche. Unter der Gesamtleitung von Peter Schlingmann gestalteten der Kirchenchor, das B.O.Sch.-Bläser-Quartett und ausgewählte Solisten einen besinnlich-meditativen Jahresauftakt.

»Das Weihnachtsfest ist eine gute Gelegenheit, Jesus Christus neu für sich zu entdecken.« Verankert im Weihnachtsevangelium nach Lukas, forderte Pfarrer Richard Lippok die Zuhörer zu Beginn des Programms auf, die eigene Spiritualität zu hinterfragen. Noch heute gelte es, dem Weg der Hirten, die zuerst von der Geburt des Heilands erfuhren, zu folgen und neu zu ihm zu finden. Lippok: »Ich hoffe, dass die festlich geschmückte Kirche und die zu Gehör gebrachte Weihnachtsmusik dabei helfen.«
Zum Gelingen des Konzerts trug maßgeblich der Kirchenchor St. Joseph bei. Mit klarer Aussprache und voller Mehrstimmigkeit intonierten die 30 Sängerinnen und Sänger - sowohl a cappella als auch begleitet von der Orgel - eine Vielzahl gern gehörter Weihnachtsweisen. Den krönender Abschluss bildete ein für den Chorvortrag mit geistlichem Text unterlegtes Motiv aus einer bekannten Klaviersonate von Mozart. Eine Referenz an den Komponisten, der in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag feiert, wie Peter Schlingmann betonte.
Instrumental gestalteten Maciej Rosanski (Orgel), Bernhard Margenberg (Violine) und das B.O.Sch.-Bläser-Quartett unter der Leitung von Hans Dieter Tanto den musikalischen Nachmittag mit. Die Künstler erwiesen sich als sehr flexibel. Spontan änderten sie nämlich den Programmablauf, als die Orgel bei Konzertbeginn zunächst nicht in Gang zu bringen war. Wie groß waren aber Erleichterung und Freude bei Mitwirkenden und Zuhörern, als nach mehreren bangen Minuten doch erste Töne von der Orgelempore erschallten.
Als besonderen musikalischen Leckerbissen steuerte darüber hinaus Sopranistin Andrea Schwab, auf Blockflöten begleitet von Verena Schwab, Stefanie Bremehr und Peter Schlingmann, drei weihnachtliche Melodien zum Programm bei. Doch auch die Zuhörer waren an mehreren Stellen aufgefordert, in den Gesang bekannter Lieder wie »Zu Bethlehem geboren« und »Nun freut euch, ihr Christen« mit einzustimmen. Am Ende das 75-minütigen Konzerts stand zudem das von allen Mitwirkenden und Besuchern gemeinsam musizierte »O du fröhliche«, das sich in einem lang anhaltenden Applaus für alle Akteure entlud.
Wieder einmal hatte das späte Weihnachtskonzert den Zuhörern nach den Festtagen eine willkommene Zäsur geboten. Durch die Möglichkeit zur inneren Einkehr machte es die Anwesenden gedanklich frei für die Herausforderungen des neuen Jahres. Gerade deshalb ist es wahrscheinlich so beliebt.

Artikel vom 10.01.2006