10.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zuhörer lauschen
ganz andächtig

Herz-Jesu: Konzert an neuer Orgel

Von Marion Schweigler
(Text und Foto)
Halle (WB). Die neue Orgel in der Herz-Jesu-Kirche übt scheinbar eine große Anziehungskraft auf Organisten und Besucher aus. Durchaus berechtigt. Denn mit ihrem »schwellbaren« Hauptwerk, dem zweiten Rückpositiv und Suboktav ist sie zu größtmöglicher Klangvielfalt in der Lage.

Nach seinem Schüler Markus Stein zog jetzt der Rheda-Wiedenbrücker Christoph Grohmann, studierter Konzertorganist, alle Register des neuen Kircheninstruments und seines Könnens. Mit warmen Worten hieß Pfarrer Josef Dieste die zahlreichen Zuhörer willkommen, unter die sich auch Orgelbauer Wolfgang Brommer und Schwester Prokula aus Dülmen - 45 Jahre lang tätig für die Haller Gemeinde - gemischt hatten.
Mit abwechslungsreichen »nachweihnachtlichen« Orgelwerken wanderte Gohmann durch die Epochen und bewies einmal mehr die symphonischen Fähigkeiten des Kircheninstruments. Die Auswahl der Werke untermauerte die »deutsch-französische« Freundschaft, denn die Orgel entstand nahe der französchen Grenze. Weihnachtliche Werke von Marcel Dupré (1886 - 1971) und Jean-Jaques Beauvarlet-Charpentier (1734-1794) kamen zu Gehör. Aber auch Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) und eine Choralfantasie von Dietrich Buxtehude (1637 - 1707) standen auf dem Programm. Zudem überraschte Grohmann die teils mit geschlossenen Augen lauschenden Zuhörer mit eigenen Improvisationen von bekannten Chorälen.
Mal orchestral mit Blech- und Holzbläsern, mal dunkel gedeckt und tieftönend zeigte das Instrument eine große Bandbreite von Klangfarben. Selbst trillernde Vogelstimmen und moderne synthetisch anmutende Klänge erinnerten an einen Waldspaziergang.
Orgel-Erbauer Wolfgang Brommer lobte die Besonderheit der Orgel und wies auf die noch fehlenden Register hin, die die Orgel vollenden sollen. Es fehlen nach dem Stand von Weihnachten 2005 dafür jedoch noch 10 000 Euro.

Artikel vom 10.01.2006