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Schon vor dem
Abitur an die Uni

List-Berufsschüler bei Modellversuch

Herford (HK). Dennis Schacht, Kevin Moon und Selcuk Ciftei haben es für heute fast geschafft. Nach sechs Stunden Schule im Wirtschaftsgymnasium des Friedrich-List-Berufskollegs in Herford sind sie noch zwei Stunden in der Vorlesung an der Uni Bielefeld gewesen. Jetzt, um kurz nach vier, sitzen sie zusammen mit Professor Hermann Jahnke von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in einem Seminarraum der Uni.

Die drei Schüler nehmen an einem ungewöhnlichen Projekt teil. Obwohl alle noch in der 13. Jahrgangsstufe sind und erst im Frühjahr ihr Abitur machen, dürfen sie Vorlesungen an der Uni Bielefeld besuchen, die ihnen sogar bei einem späteren Studium angerechnet werden. Möglich gemacht hat dieses Experiment die Robert Bosch-Stiftung, die den Modellversuch »BWL in OWL« fördert. Mit im Boot sind aus Bielefeld die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Uni und das Rudolf-Rempel-Berufskolleg sowie aus Herford das Friedrich-List-Berufskolleg.
Für die Schüler ist die Uni eine echte Zusatzaufgabe, denn »nebenher« müssen sie ganz normal das Wirtschaftsgymnasium besuchen. Trotzdem klagen sie nicht, im Gegenteil: Alle drei empfinden es als Auszeichnung, schon vor der Zeit in der Uni studieren zu dürfen - und so schwer fällt es ihnen auch nicht. Offenbar war die Vorbereitung am Wirtschaftsgymnasium mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre (BWL), Informatik und Mathematik eine gute Grundlage, denn alle drei bekunden, dass sie gut mitkämen. Auch wenn Professor Jahnke lächelnd die Euphorie ein wenig dämpft und darauf verweist, dass es schon noch ein wenig schwieriger würde im Laufe des Studiums...

Artikel vom 10.01.2006