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Sternsinger sammeln
stolze 1563 Euro ein

18 Kinder besuchten gestern 62 Haushalte

Werther (mw) Ungeduldig warten die Jungen und Mädchen nach dem Gottesdienst auf den »Startschuss«. Eltern laufen aufgeregt umher und prüfen ein letztes Mal, ob ihr Kind auch wirklich warm genug angezogen ist. Verantwortliche verteilen noch schnell die geweihte Kreide sowie Adresslisten, Aufkleber, Infozettel und Liederblätter.

Ein Szenario, dass sich alle Jahre wieder vor der St.-Michael- Kirche am Sonntag nach «Heilige Drei Könige» abspielt: Die Sternsinger ziehen los, um den Menschen den Segen Gottes ins Haus zu bringen und dabei für einen wohltätigen Zweck zu sammeln. »Kinder schaffen was!« lautete das Motto der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen, unter dem am gestrigen Tag 18 Kaspars, Melchiors und Balthasars aufbrachen. In die Gewänder der Könige gehüllt, sangen sie für 62 Haushalte, die sich im Vorhinein für einen Besuch angemeldet hatten, das Segenslied «Wir kommen daher aus dem Morgenland».
Insgesamt fünf Gruppen erbaten Spenden und schrieben dann den Segensspruch 20 * C * M *B * 06 an oder neben die Türen: »Christus mansionem benedikat« (Christus segne dieses Haus). Neben Gesang und Spruch, sagten die Sternsinger rollenverteilt ein Gedicht auf, in dem sie konkret das Haus, alle Bewohner und deren Hab und Gut segneten.
Ganze 3000 Projekte werden jährlich mit den Mitteln der Aktion Dreikönigssingen unterstützt. Gestern wurde hauptsächlich für ein pädagogisches Tageszentrum in Bauska, Lettland, für behinderte und nichtbehinderte junge Menschen im Alter von zwei bis 16 Jahren gesammelt. Für behinderte Kinder und Jugendliche gibt es bislang keinerlei Unterbringunggsmöglichkeiten.
Etwa zweieinhalb Stunden später versammelten alle Sänger sich wieder im Pfarrheim Werther. Mit einer erstaunlich hohen Summe von insgesamt 1563,92 Euro, kalten Füßen, Säcken voller Süßigkeiten und stolzen Gesichtern tauschten sie ihre Erfahrungen aus und ließen sich die mitgegebenen Naschereien schmecken. Viele der Kinder wissen schon jetzt, dass sie auch nächstes Jahr wieder Gutes tun wollen.

Artikel vom 09.01.2006