07.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Hermann J. Klöpper


Acht Tage ist das neue Jahr schon jung. Da ist es schön, wenn wir an diesem Wochenende von den Kindern und Jugendlichen »singen und sagen« hören. Ich meine das Dreikönigssingen oder die Sternsingeraktion, die auch 2006 unter dem Stichwort »Kinder schaffen was!« durchgeführt wird. Diese Aktion ist das größte Kinderhilfswerk aller Zeiten.
Es sei daran erinnert, dass im vergangenen Jahr das Aachener Kindermissionswerk »Die Sternsinger«, in Münster mit dem Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet wurde, zugleich mit dem bedeutenden Musiker und Bürgerrechtler Kurt Masur, langjähriger Kapellmeister des renommierten Leipziger Gewandhausorchesters und Dirigent der New Yorker Philharmoniker. Beide haben mit der Musik zu tun, die besonders in der Lage ist, die Türen und Herzen der Menschen zu öffnen.
Die Sternsinger singen und sagen von der Geburt des göttlichen Kindes, von dem Licht, das in der Welt erschienen ist, und bringen seinen Segen in die Häuser der Menschen: C+M+B, die Anfangsbuchstaben der Dreikönigsnamen, Caspar, Melchior, Balthasar, die auch gedeutet werden: Christus Mansionem Benedicat, Christus möge die Wohnung segnen, schreiben sie an die Türen. Unsere Sternsinger kommen in der Erwartung, dass sich die Wohnungstüren öffnen. Oft warten auch schon die Menschen drinnen gespannt auf sie. Sie fänden es schließlich schade, wenn aus irgendeinem Grund die Kinder nicht zu ihnen kämen. Schließlich warten wir alle auf das Lied des Friedens und den Segen Gottes. Und überall auf der Welt warten Kinder in Hunger, Krankheit, Krieg und Katastrophen sehnsüchtig darauf, dass ihnen jemand hilft. Vor allem möchten sie, dass ihnen der Weg zu einem sinnvollen Leben, das sie selbst mitgestalten können, gezeigt wird. »Kinder helfen Kindern«. Das ist schon seit 1959 das »Wunderwort« dieser großartigen Aktion. Seitdem haben die Sternsinger über 350 Millionen Euro gesammelt und 28000 Hilfsprojekte unterstützt. Allein im vergangenen Jahr, mit den schrecklichen Naturkatastrophen, kamen bundesweit 48 Millionen Euro zusammen. Im hiesigen Pfarrverbund St. Johannes Baptist und St. Achatius waren es allein 14885 Euro.
In diesem Jahr wird ein Projekt in Lettland unterstützt, wo in der Stadt Bauska eine Tagesstätte eingerichtet werden soll, die betroffenen Kindern Zuwendung, Bildung und Förderung ermöglicht.
Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, die Kinder in ihrem guten Willen zu ermutigen - Friede den Menschen, die guten Willens sind, heißt es in der Weihnachtsbotschaft -Êund sie großherzig zu unterstützen. Mögen wir uns bewegen lassen, wenn die Sternsinger an unseren Türen das Lied vom Friedenslicht anstimmen, in dem es unter anderem heißt: »Zögert nicht, zögert nicht! Zündet an das Friedenslicht. Ist die Welt voll Angst und Kälte und von Hass getränkt, sorgt dafür, dass seine Flamme in dem Dunkeln Wärme schenkt.«
Dieses Friedenslicht wünsche ich uns allen für die Tage und Wege im Jahr 2006!Hermann J. Klöpper

Artikel vom 07.01.2006