07.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rauchfrei - in zehn Schritten

Ab Donnerstag: Bernhard-Salzmann-Klinik bietet neuen Kursus für Süchtige an

Gütersloh (GG). Schluss mit der Qualmerei und von der Sucht befreit ins neue Jahr - diesen guten Vorsatz hört man gerade zum Jahreswechsel häufiger. Der gute Wille wird jedoch in der Regel schnell wieder über den Haufen geworfen. Und gerade da setzt die Bernhard-Salzmann-Klinik an.

Die Klinik bietet allen Süchtigen eine Hilfestellung zur Raucherentwöhnung. Denn: Die individuelle Unterstützung durch Experten erhöht nachweislich die Chancen des ausstiegswilligen Rauchers. Dr. Ulrich Kemper, Chefarzt des Zentrums für Suchtmedizin und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Sucht- und Tabak-Therapeutin Barbara Sommer sowie Gudrun Koring, Suchtfachpflegerin und zuständig für Suchtakupunktur, sind speziell ausgebildete Fachleute. Und sie haben es sich auf die Fahnen geschrieben, Raucher bei der Entwöhnung zu begleiten.
DazuÊ bieten sie nicht nur eine Raucherberatung und eine Rauchersprechstunde an, sondern auch den auf neusten Forschungsergebnissen basierenden Raucherentwöhn-Kursus »Das neue Rauchfrei in zehn Schritten«. Los geht es am kommenden Donnerstag, 12. Januar. Leiten wird den Kursus, der um 18.30 Uhr in der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) in Gütersloh beginnt, Barbara Sommer.
»Die meisten Raucher schaffen den Ausstieg aus der Abhängigkeit alleine. Wer aber immer wieder rückfällig wird oder es einfach nicht alleine schafft, dem bieten wir unsere Unterstützung und Hilfe an. Denn wir sind der Meinung, dass Raucher genau wie Heroinabhängige süchtig sind und ein Anrecht auf Hilfe haben«, erklärte Dr. Ulrich Kemper. Und so funktioniert es: In ersten Gesprächen werden die Auslöser des Rauchverhaltens erforscht, um eine individuelle Vorgehensweise gegen die Sucht zu erstellen. »Dabei gibt es Unterschiede bei Frauen und Männern. Frauen brauchen bei ihrer Entwöhnung mehr Unterstützung, beispielsweise vom Partner. Männer wünschen sich dagegen mehr fachliche Begleitung oder suchen einen Ausgleich in der sportlichen Betätigung«, weiß Barbara Sommer.
Während die früher gerne gezeigten Abschreckungsfilme schon lange nicht mehr beeindrucken, setzen Ulrich Kemper, Barbara Sommer und Gudrun Koring auf Überzeugungsarbeit durch Fakten. Hilfreich ist dabei ein CO-Messgerät, mit dem aus der Ausatmungsluft der Kohlenmonoxidwert gemessen werden kann. Eine Umrechnungstabelle macht dann den prozentualen Sauerstoff-Verlust deutlich. Auch wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass ein Raucher per Glimmstängel mehr als 4000 nachgewiesene Chemikalien inhaliert, gehören zu den Informationen.
Neben den Gesprächen wird versucht, dem Suchtverlangen durch Handlungsalternativen und Ersatzpräparate wie Anti-Raucherpflaster, Kaugummis und Akupunktur zu begegnen. »Mit der Ohr-Akupunktur können wir zum Beispiel Entzugserscheinungen mildern«, machte Gudrun Koring allen Rauchern Mut. Auch die Gruppendynamik während der Kurse beeinflusse die Erfolgsquote positiv, wie die Experten betonten.
Interesse? Anmeldungen werden unter % 50 25 27 angenommen.

Artikel vom 07.01.2006