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Dr. Theophylaktos Emmanouilidis bei der Arbeit für das Hammer Forum. In wenigen Tagen wird er in den Jemen zurückkehren.

Die Dankbarkeit der
Kinder ist Antrieb

FDP-Bürgerpreis an Theophylaktos Emmanouilidis

Herford (bex). »Sie ehren damit auch alle anderen Mitarbeiter des Hammer Forums.« Voller Bescheidenheit hat Dr. Theophylaktos Emmanouilidis (66) aus Bünde am Sonntag anlässlich des Neujahrstreffens der FDP den zum vierten Mal verliehenen Bürgerpreis entgegengenommen.
Bei der Feierstunde im Kreishaus wurde Emmanouilidis für sein Engagement für das Hammer Forum ausgezeichnet. Es versorgt Kinder in Krisenregionen und holt einige kleine Patienten zu Operationen nach Deutschland. Seit dem Eintritt in den Ruhestand vor zwei Jahren widmet sich Emmanouilidis verstärkt dieser medizinischen Hilfe. Allein im vergangenen Jahr war der Bünder Chirurg fünfmal im Ausland, untersuchte mit seinem Team 3306 Kinder, machte 420 Operationen. Auch wenn Korruption und nicht eingehaltene Verträge manches Projekt hätten scheitern lassen: »Wenn ich in die Augen der Kinder sehe, entscheide ich mich immer wieder zur Rückkehr.« So werde er im Sommer wieder in den Kongo gehen, verkündete Emmanouilidis - eine Entscheidung, von der bis zu diesem Zeitpunkt seine Frau Ulrike noch gar nichts wusste. »Ich habe schon Angst, gerade im Kongo ist es gefährlich. Aber ich weiß, dass die Arbeit wichtig ist«, erklärt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Besondere Erfolge habe das Hammer Forum im Jemen erzielt. Die Eröffnung einer Intensivstation für Frühgeburten habe die Sterblichkeitsrate gesenkt. »Deshalb hat die Bundesregierung Emmanouilidis beauftragt, im Jemen eine weitere Kinderklinik aufzubauen«, hob FDP-Bundestagsabgeordneter Frank Schäffler in seiner Laudatio hervor. Wilhelm Placke aus Bünde, selbst im Hammer Forum aktiv, hatte Emmanouilidis für den Bürgerpreis vorgeschlagen.
FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr, Gastredner beim Neujahrsempfang, ging mit der neuen Großen Koalition hart ins Gericht. »Das ist eigentlich eine SPD-Regierung unter einer CDU-Kanzlerin Angela Merkel.« Das Scheitern der Gesundheitsreform habe gezeigt, dass die beiden großen Parteien zu umfassenden Strukturveränderungen nicht in der Lage seien.

Artikel vom 09.01.2006