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vital &gesund

Der Medizin-Ratgeber in der LÜBBECKER KREISZEITUNG

Dr. Thomas Fix
In Deutschland wird im Jahre 2006 ein Impfstoff zur Verfügung stehen, der gegen Gebärmutterhalskrebs wirksam ist. Seit Jahren ist bekannt, dass Gebärmutterhalskrebs durch Humane Papilloma Viren (HPV) verursacht wird. Eine Reihe dieser Viren sind ganz harmlos und rufen beispielsweise Warzen an Füßen oder Händen hervor. Ein anderer Teil kann, wenn die eigene Körperabwehr geschwächt ist, Gebärmutterhalskrebs verursachen. In der Regel wird die Infektion mit HPV durch Geschlechtsverkehr übertragen, aber es gibt auch anderes Infektionswege.
Dank der Krebsvorsorge bei der Frau wird diese Veränderung des Gebärmutterhalses deutlich früher entdeckt als es vor der Ära der Krebsvorsorge möglich war. Dennoch bleibt eine Unsicherheit der Untersuchungsmethode.
Diese Untersuchung kann durch einen speziellen Abstrich auf HPV am Muttermund verbessert werden. Frauen ohne HPV können keinen Gebärmutterhalskrebs bekommen.
In den USA durchläuft ein HPV-Impfstoff die letzte Prüfungsstufe, wobei die Ergebnisse sehr viel versprechend sind. Das Einzigartige an diesem Impfstoff ist, dass er Schutzimpfung und therapeutische Impfung zugleich ist. Mädchen können sich mit zwölf Jahren impfen lassen, um später als Frau keine HPV-Infektion zu bekommen. Jene, die schon einen HPV-Virus in sich tragen, können diesen Impfstoff als Behandlung einsetzten, damit der Virus nach der Impfung vom eigenen Immunsystem erkannt und beseitigt wird.
Ein andere Neuerung für das Jahr 2006 wird das Mammographiescreening sein. Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren werden das Anrecht haben, alle zwei Jahre zu einer Röntgenuntersuchung in ein Mammographie-Zentrum zu gehen. Die Teilnahme ist freiwillig. Für Lübbecke werden es die Praxis Dr. Korten in Minden oder die Praxis Dr. Urban in Herford sein.
Je früher Brustkrebs erkannt wird, um so besser ist die Heilungschance. Der Vorteil der Mammographie ist das Erkennen des Frühstadiums von Brustkrebs. Die Mammographie und der Ultraschall der Brust sind sich ergänzende Methoden. Frauen, die in Frage kommen werden von einer zentralen Stelle angeschrieben und eingeladen, eine Mammographie machen zu lassen.
Die Röntgenbilder werden von zwei unabhängigen Ärzten begutachtet, die vorher eine Prüfung abgelegt haben. Weiterhin müssen diese Ärzte mindestens 5000 Mammographien pro Jahr routinemäßig beurteilen. Eine individuelle Beratung und eine Befundweitergabe an den behandelnden Fach- oder Hausarzt ist nicht vorgesehen.

Artikel vom 07.01.2006