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Drei Neue für SCP

Trainingslager in Spanien: viele Vorgaben für ein Ziel

Von Matthias Reichstein
Costa Ballena (WV). Bis zu drei Einheiten täglich, ein Testspiel, kein einziger freier Tag, eine genau abgestimmte Ernährung und ein striktes Alkoholverbot - das siebentägige Trainingslager begann für die Profis des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 mit einer ganzen Reihe von Vorgaben. »Wir machen hier keinen Urlaub, sondern legen die Grundlagen, um im Sommer unser großes Saisonziel zu erreichen«, stellte Trainer Jos Luhukay gleich zu Beginn klar.

Das Ziel heißt Klassenerhalt und der nächste Abschnitt auf dem Weg dorthin begann am Freitagmorgen um 6 Uhr auf dem Flughafen Paderborn/Lippstadt. Die Reise endete für den 29-köpfigen SCP-Tross um 14 Uhr mit der Ankunft im Hotel Barcelo an der Costa Ballena. Ein Aufwand, der sich nach Meinung des Trainers lohnt. »In Paderborn sind die Plätze morgens zum Teil hart gefroren, da ist kein Training möglich«, nennt Luhukay ein konkretes Beispiel, warum der SCP eine Woche lang bei 18 Grad die angenehmen spanischen Trainings-Temperaturen genießt.
Der Holländer sieht aber noch weitere Vorteile. Die Mannschaft sei eine Woche am Stück zusammen. Das fördere nicht nur den ohnehin schon guten Teamgeist, das helfe auch dabei, die Neuzugänge wie Torhüter Tom Starke (24, Bayer Leverkusen), Mittelfeldspieler Bernhard Erkinger (25, Red Bull Salzburg) und Stürmer Albert Bunjaku (22, FC Schaffhausen) zu integrieren. Für einen kleinen Klub wie Paderborn sei es außerdem leichter, an gute Testgegner zu kommen. Fast alle Bundesligisten bereiten sich im Süden Europas auf die Rückrunde vor. Auch Hannover 96, Spielpartner des SCP am 11. Januar.
Außerdem bietet sich für die Klubführung immer die Möglichkeit, ganz in Ruhe Gespräche mit Spielern zu führen. Die übernimmt diesmal Geschäftsführer Michael Born, der den Sportlichen Leiter Günther Rybarczyk (bei der Sparkasse unabkömmlich) vertritt. Bereits am Freitag wurden die Verhandlungen mit Bunjaku und Erkinger zum Abschluss gebracht. Beide werden zunächst bis zum Ende der Saison verpflichtet, bei beiden hält der SCP aber eine Option, die Verträge um je zwei Jahre zu verlängern. »So gehen wir überhaupt kein Risiko ein«, freute sich Luhukay über die Zugänge Nummer zwei und drei.
Ob noch ein vierter Neuer dazukommt, hängt von Guido Spork ab. Der 31-Jährige reiste mit nach Spanien, sitzt aber offensichtlich auf gepackten Koffern. »Da könnte sich kurzfristig etwas tun«, deutete Luhukay an. Sollte der Mittelfeldspieler, in dieser Saison noch ohne Einsatz, als Vierter gehen, wird ein Spieler nachverpflichtet. »Unser Budget ist eng, wir können nur jemanden holen, wenn uns ein anderer verlässt«, machte Luhukay noch einmal die wirtschaftlichen Zwänge deutlich, fügte aber hinzu: »Ich bin mit unseren bisherigen Transfers absolut zufrieden.«

Artikel vom 07.01.2006