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Bush-Team
in Sorge

Rückschlag für Nahost


Washington (dpa). US-Präsident George W. Bush betet für Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon, und Außenministerin Condoleezza Rice wünscht ihm eine rasche Genesung. Nach dem Schlaganfall Scharons bangt die US-Regierung um ihren engsten Verbündeten im Nahen Osten. Das Bush-Team ist in Sorge, dass ohne Scharon die Hoffnungen auf Frieden in Nahost wieder auf Eis gelegt werden könnten.
Zwar bauten die USA ihre Außenpolitik nie auf nur einer Person auf, aber der Abgang Scharons von der politischen Bühne sei für die US-Regierung zweifelsfrei ein Rückschlag, sagte der ehemalige demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, George Mitchell. Mitchell begründet dies unter anderem mit den engen Beziehungen zwischen Bush und Scharon.
Für die US-Regierung stehe viel auf dem Spiel, schreibt das konservative »Wall Street Journal«. Die Regierung habe gehofft, dass Wahlsiege Scharons und der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Boden für eine endgültige politische Beilegung des Nahost-Konfliktes bereiten könnten. Das Ende des politischen Lebens von Scharon bedeute, dass sich das Bush-Team an einem neuen israelischen Ministerpräsidenten ausrichten müsse - und alle drei möglichen Nachfolger Scharons hätten ihre Schwachstellen.

Artikel vom 06.01.2006