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»Regulierend eingreifen«

CDU sieht Hochwassergefahr durch umgestürzte Bäume

Kirchlengern (BZ). Bei einer Begehung der Elseaue stellten die CDU-Ratsmitglieder Manfred Obrock und André Jammer fest, dass abgestorbene Bäume an verschiedenen Stellen in der Else liegen.
Verursacht wird dies durch größere Wassermassen, die den Fluss ansteigen lassen. Weil die Else auf Bünder Gebiet größtenteils begradigt ist, wird dieses Phänomen begünstigt. Dadurch wird das Erdreich am Ufer abgetragen. Die dort stehenden Bäume verlieren so ihren Halt, da das Wasser die Wurzeln losspült. Wind und Schnee lassen sie dann kopflastig werden, so dass sie in die Else stürzen. Dies stellt nach Aufassung der CDU nicht nur ein unschönes Bild dar, »sondern könnte sich in naher Zukunft zu einem Problem für die in Ufernähe lebende Bevölkerung entwickeln«, meinen die Christdemokraten.
Nach ihrer Ansicht besteht die Gefahr, dass bei Hochwasser die umgestürzten Bäume flussabwärts in Richtung der Elsebrücke treiben. Dort könnten sie sich dann stauen und somit ein ungehindertes Abfließen der Wassermassen verhindern. Dies hätte dann einen ansteigenden Wasserpegel zur Folge, der dann die Else über die Ufer treten lassen würde. Überschwemmungen der Elseaue in Kirchlengern und Südlengern wären die Folge. Besonders betroffen wären die Anwohner der Straße Finkenbusch in Südlengern, da hier auch der Brandbach die Else mit Wasser versorgt.
»Vorausschauend handeln und die entsprechenden Bäume und nicht nur die, die bereits im Wasser liegen, entfernen«, fordern daher Obrock und Jammer. Der Kreis, der beidseitig der Else entlang einen fünf Meter breiten Uferstreifen den Eigentümern abgekauft hatte, möchte diesen Zustand auf Anraten des BUND so belassen. Hier steht der Naturschutz im Vordergrund, der eine naturbelassene Elseaue vorsieht. »Der Gemeinde sind somit die Hände gebunden«. Die Christdemokraten wollen versuchen, hier ein Umdenken zu erzielen. Naturschutz sei eine Selbstverständlichkeit. Dennoch müsse hier regulierend eingegriffen werden.
Die beiden Ratsmitglieder schlagen vor, die betroffenen Bäume in Ufernähe auf den Stock zu schneiden, was nichts anderes bedeute, als dass man sie bis auf den Stumpf zurückschneide. Bäume mit tiefen Wurzeln, wie Erlen, Eschen und Weiden, sind als Bepflanzung nach Ansicht der beiden Ratsmitglieder zudem besser geeignet, da diese den Uferrand festigen würden.
In einer der nächsten Sitzungen des Umweltausschusses soll dies Thema der Tagesordnung werden. »Denn eines sollte allen klar sein, wie beim verheerenden Hochwasser in Bayern gesehen, die Kraft des Wassers darf nie unterschätzt werden.«

Artikel vom 10.01.2006