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Frank Muschalle stellt neue CD vor

»Mellow Blues« mit zwei Bläsern - Drei Konzerte in Trio-Besetzung

Von Rainer Grotjohann
Bünde (BZ). Frank Muschalle, Deutschlands vielleicht gefragtesten Boogie-Pianisten, hat es nach Leer verschlagen. Seiner Heimatstadt Bünde stattet er jedoch seit vielen Jahren immer wieder (Konzert-)Besuche ab. Im kommenden Monat gibt er mit seiner Rhythmus-Gruppe, dem Bünder Matthias Klüter am Kontrabass und Dirk Engelmeyer am Schlagzeug, gleich drei Gastspiele.

Am 24., 25. und 26. Februar ist der große Saal der Musikschule Schauplatz des Geschehens. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, Karten gibt es unter der Telefonnummer 05223/497180.
Mit einer veränderten und erweiterten Besetzung hat der 35-jährige Muschalle seine neueste CD eingespielt. Bei den Aufnahmen zu »Mellow Blues«, so der Titel, bilden Daniel Gugolz (Bass und Gesang) und Peter Müller (Schlagzeug) die Rhythmusgruppe. Mit Matthias Seuffert (Klarinette, Tenor- und Altsaxofon) sowie Engelbert Wrobel (Klarinette, Tenor- und Sopransaxofon), auch schon in Bünde zu hören, hat sich das Trio zwei versierte Musiker ins Boot, pardon: ins Studio, geholt. Mit den beiden Bläsern haben Muschalle und seine Rhythmusgruppe mehrfach auf Tourneen gespielt und sich musikalisch offensichtlich auf Anhieb verstanden. Das hört man, wenn man die »Mellow Blues« in den CD-Player schiebt.
Alles klingt ein wenig entspannter, ein wenig sanfter als bei den von Spielenergie sprühenden Liveauftritten, die Muschalle mit seinen wechselnden Rhythmusgruppen hinlegt. »SwinginÔ the Boogie« und »Blues for Night Owls« heißen zwei der Titel. Und für den Mann am Flügel sind die beiden Stücke symptomatisch für die Ausrichtung der gesamten Aufnahme - eine Mixtur zwischen temporeichem Boogie-Woogie-Stücken und langsameren, bluesigen Stücken, bei denen der fingerfertige Bassist Gugolz den Gesangspart übernimmt. Peter Müller lässt die Jazzbesen schwirren und sorgt dafür, dass der Boogie-Zug nicht aus den Gleisen springt.
Ganz persönliche Anspieltipps: »Blue Balance«, eine Eigenkomposition Muschalles, kommt sehr relaxed 'rüber, mit sehr schönen Tenorsax-Einsätzen von Matthias Seuffert. Absolut hörenswert ist auch der Klassiker »Just for you«, Barmusik vom Feinsten, bei der wiederum Seuffert zu perlenden Piano-Läufen zeigen kann, was er kann. »Blues for Night Owls« ist nicht nur etwas für Nachteulen. Sehr gepflegte Klänge für träumerische Stunden am Kamin, mit Engelbert Wrobel am Saxofon.
Bei »Down in the Alley« sind dann beide Bläser mit im Boot, ebenso bei »Nagasaki«. Mit dem sehr ruhigen »Creole Love Call«, bestimmt von sehr gefühligen Klarinetten-Soli, klingt die CD »Mellow Blues« ausÊ- und macht Appetit darauf, Frank Muschalle live zu erleben, mit seiner anderen Rhythmusgruppe.

Artikel vom 06.01.2006