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FCG triumphiert am Cronsbach

Opel-Hagemann-Cup: Steinhagen und Werther verpassen Halbfinale

Von Sören Voss (Text und Fotos)
Steinhagen (WB). Es war eines der best besetzten A-Jugend-Turniere der Region, die zwölf Nachwuchs-Teams boten im Steinhagener Schulzentrum sehenswerten Hallen-Fußball. Und dennoch war der verdiente Turniersieg des FC Gütersloh beim Opel-Hagemann-Cup nicht nur von Glanz überstrahlt.

Der Turniertag entwickelte sich zu einem Großkampftag für die Schiedsrichter. Das Quartett Willi Graesel, Klaus Münstermann, Holger Nikolei und André Sami blieb weitestgehend fehlerfrei und hatte dennoch Schwerstarbeit zu leisten. Mehrfach gerieten Steithähne aneinander, nach unzähligen Zeitstrafen sah ein Spieler von Tennis Borussia Berlin im Endspiel sogar noch die Rote Karte. TeBe lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:3 zurück, es waren noch 31 Sekunden zu spielen ...
Positiv machten hingegen die beiden Altkreis-Vertreter auf sich aufmerksam. Gastgeber Spvg. Steinhagen verkaufte sich vor heimischem Publikum teuer und holte immerhin fünf Punkte mehr als im Vorjahr. »Leider haben wir das mögliche Halbfinale schon im ersten Spiel gegen Berlin verdaddelt. Vielleicht hatten wir zu viel Respekt. Aber insgesamt war das schon okay«, lobte Trainer Andreas Wessels die Weiterentwicklung. Ein kleiner Trost: Auch Vorjahressieger DSC Arminia musste nach der Vorrunde die Segel streichen.
Ein Weiterkommen hätte es (in der zugegeben leichteren der beiden Vorrunden-Gruppen) für den BV Werther geben müssen. Das Team von Wolfgang Brandenburg war erst kurzfristig für den SC Lippstadt eingesprungen und hätte die Schlagzeilen wie Dänemark bei der Europameisterschaft 1992 als Ersatzmannschaft sicher gehabt. Doch der nötige Sieg im letzten Vorrundenspiel gegen Schlusslicht SC Wiedenbrück blieb aus, das Tor von Mirko Brandenburg reichte nur zu einem 1:1. Werthers Pechvogel Stefan Goldbecker lag zu diesem Zeitpunkt schon im Krankenhaus. Dem Keeper war im Spiel gegen Steinhagen ohne gegnerische Einwirkung die Kniescheibe herausgesprungen. Team- und Vereinskollegen hoffen jetzt auf eine schnelle Genesung.
Obwohl am Ende kein Altkreisteam in der Finalrunde stand, waren zwei Steinhagener aktiv beteiligt. Die ehemaligen Spvg.-Kicker Erich Winder und Daniel Schnadwinkel schlugen im Halbfinale mit ihrem FC Gütersloh den VfB Fichte (um die Ex-Amshausener Timo Müller und Erdem Topal), ehe im Endspiel TeBe Berlins jüngerer Jahrgang mit 3:0 bezwungen wurde. Hatten sich die Gütersloher auf dem Foto im Hallenheft noch in Kreisliga-Qualität präsentiert, zeigten sie eindrucksvoll, warum sie unter den hochklassigen Teams schließlich als »Hallenkönige« hervorgingen.
»Ein verdienter Sieger«, befand auch Steinhagens Jugendleiter Andreas Rietschel, der sich die Turnierleitung auch an seinem 49. Geburtstag nicht hatte nehmen lassen. Der Organisationschef freute sich vor allem über den gestiegenen Zuschauerzuspruch. »Die unfairen Szenen, die wir gesehen haben, kann man wohl nicht verhindern. Das passiert eben, wenn starke Mannschaften aufeinander treffen.«

Artikel vom 09.01.2006