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Opfer Strafe
aufgebrummt

Zeuge nicht im Gericht

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Das kommt selten vor: Statt der beiden mutmaßlichen Täter wurde gestern am Amtsgericht Höxter dem Opfer eine Strafe aufgebrummt. Grund: Der Zeuge, der von den beiden Angeklagten ordentlich verprügelt worden sein soll, erschien nicht vor Gericht.

Vergebens warteten der Vorsitzende Richter Dr. Andreas Hohendorf, der Staatsanwalt, die beiden Angeklagten mit ihren Verteidigern und der Anwalt des Opfers auf den entscheidenden Zeugen. Doch der fehlte unentschuldigt und war auch nicht zu erreichen. Für das Gericht Grund genug, die Konsequenzen zu ziehen. Der Brakeler wurde zu 150 Euro Ordnungsgeld oder ersatzweise fünf Tage Ordnungshaft verdonnert. Ebenfalls wird er wohl die Kosten für die Anwälte übernehmen müssen, die vergeblich sich auf den Weg nach Höxter gemacht hatten.
Angeklagt sind in diesem Fall zwei Brüder aus Brakel, die das Opfer am Kriegerehrenmal in Brakel am hellichten Tage eine Stunde lang verprügelt haben sollen. Sie sollen den Zeugen schwer verletzt haben. Das Opfer, das von den beiden Männern übel zugerichtet worden sein soll, ging jedoch erst zwei Tage später zur Polizei und erstattete Anzeige. Der Mann erlitt neben zahlreichen Prellungen am ganzen Kopf auch einen Nasenbeinbruch. Richter Dr. Andreas Hohendorf setzte einen neuen Termin für die Verhandlung fest. Nun soll den beiden angeblich schlagkräftigen Brüdern Ende Februar der Prozess gemacht werden.

Artikel vom 06.01.2006