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Kühne + Nagel verlässt Steinhagen

Logistik-Konzern sucht nach größerem Standort an der A 2 - Grund ist Firmenwachstum

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). Kühne + Nagel wird Steinhagen verlassen. Der weltweit operierende Logistik-Konzern sucht nach einem größeren Standort in der Region, wie Wolfgang Nölle, Leiter der Niederlassung Bielefeld in Steinhagen, dem WESTFALEN-BLATT bestätigte.

Hintergrund des anvisierten Umzugs ist die Übernahme der Bielefelder Spedition Gebrüder Mönkemöller GmbH & Co. KG im vorigen Jahr. Doch damit die beabsichtigten Synergie-Effekte greifen könnten, sei ein gemeinsamer Standort wichtig, erläutert Nölle. »Wir beschäftigen uns mit einem Neubau, doch in Steinhagen wird es wohl keine geeignete Gewerbefläche für uns geben«, bedauert Nölle. Das liege zum einen an der gesuchten Größe von 100 000 Quadratmetern (zehn Hektar) - am jetzigen Sitz an der Waldbadstraße sind es 40 000 - und zum anderen an der notwendigen Genehmigung eines 24-Stunden-Betriebes, auf den Mönkemöller angewiesen ist. In Steinhagen ist dies wegen naher Wohnbebauung in keinem Gewerbegebiet möglich.
Wohin es Kühne + Nagel am Ende ziehen wird, ist noch offen. Verstärkt ins Augenmerk genommen hat die Firma Flächen an der A 2. Interesse besteht etwa am neuen Gewerbe-Park OWL, dem interkommunalen Gewerbegebiet von Bielefeld, Herford und Bad Salzuflen. Dort sind bereits 16 Hektar (160 000 Quadratmeter) ausgewiesen, am Ende sollen es 120 Hektar sein.
Bürgermeister Klaus Besser bestätigte gegenüber dem WB, dass die Gemeinde Kühne + Nagel kein passendes und ausreichend großes Grundstücksangebot machen könne, obwohl Grundstückspreise und Gewerbesteuer in Steinhagen sicherlich günstiger seien als etwa in dem interkommunalen Gewerbegebiet. »Aber wenn man die Entwicklung im Speditionsgewerbe mit ihren starken Konzentrationsprozessen beobachtet, ist diese Entscheidung sicher nicht überraschend.« Wichtig sei nun, betont Besser, den Firmenstandort in der Region zu halten. Dass die Kühne + Nagel-Immobilie an der Waldbadstraße gut zu vermarkten sei, daran hat der Bürgermeister keinen Zweifel: »Ein hervorragender Standort, und bald mit A 33-Anschluss«.
Wann der Steinhagener Sitz der Niederlassung Bielefeld aufgegeben wird, steht noch nicht fest. Möglichst schnell soll es gehen, auch wenn bislang noch keine Entscheidung für ein Grundstück gefallen ist. »Es wird aber keine fünf Jahren dauern«, blickt Wolfgang Nölle nach vorn.

Artikel vom 07.01.2006