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F.A.Z.-Redakteur besucht Gymnasium

Rahden (bös). Als Christoph Bolte im vergangenen Mai die F.A.Z. las, fiel ihm ein Artikel auf. Darin wurde ein Projekt beschrieben, an dem sich Gymnasien beteiligen konnten.

»Es ging um das Thema ÝJugend und WirtschaftÜ, das von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) sowie vom Bundesverband deutscher Banken ins Leben gerufen und vom letzteren auch finanziert wird«, berichtet Bolte, der als Lehrer am Gymnasium Rahden tätig ist. »Dieses Thema schien mir für unsere Schule sehr interessant. Auch unter dem Aspekt, den Jugendlichen das Medium Zeitung nahe zubringen.« Aus diesem Grund bewarb er sich für die Teilnahme im Schuljahr 2005/2006 mit dem Sozialwissenschaftskurs der elften Jahrgangsstufe Und erhielt einen positiven Bescheid. Denn unter einer großen Bewerberzahl wurden bundesweit 60 Schulen ausgewählt, darunter auch das Rahdener Gymnasium. »Allein die Teilnahme ist schon als Erfolg zu bewerten«, so Bolte, der sich in einem zweieinhalbtägigen Einführungsseminar umfassend über Inhalt und Ablauf dieses Projektes informierte. Für ihn steht fest, dass das Thema Wirtschaft gerade auch für Schülerinnen und Schüler in der heutigen Zeit von sehr großem Interesse ist.
Schon in der Kurzbeschreibung dieser Initiative, an deren Ende die besten Artikel und engagiertesten Schulen in einer Preisverleihung prämiert werden, heißt es: »Wer wirtschaftliche Zusammenhänge erkennt und versteht, kann auch politische Entscheidungen besser beurteilen.«
Dass war auch der Auslöser für den Bankenverband und die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dieses Medien- und Wirtschaftsprojekt bereits seit fünf Jahren anzubieten. »Es will bei jungen Leuten Interesse für wirtschaftliche Fragen wecken und dazu beitragen, Wirtschaft verständlich zu machen.« Pädagogisch betreut wird »Jugend und Wirtschaft« vom IZOP-Institut (Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren) in Aachen. »Unser Ansprechpartner dort ist Titus Horstschäfer. Er berät bei der Themenfindung und begleitet das Projekt mit großen Engagement. Horstschäfer fungiert sozusagen, als Scharnier zwischen Schule und F.A.Z.«, beschreibt Bolte die Zusammenarbeit.
Ein Jahr arbeiten die Schüler und ihre Lehrer mit der F.A.Z. als Basis im Unterricht. »Doch die Schüler lesen nicht nur Zeitung, sie schreiben auch für sie. Sie erhalten von der betreuenden Lehrkraft eine Einführung in das journalistische Schreiben zu Wirtschaftsthemen und üben sich im Verfassen von Artikeln. Besondere Motivation ist, dass die gelungensten Beiträge auf der monatlich erscheinenden Seite ÝJugend und WirtschaftÜ im Wirtschaftsteil der F.A.Z. veröffentlicht werden. Jeder Schüler soll Beiträge einreichen. Das ist inzwischen teilweise geschehen und die 20 Teilnehmer des Sozialwissenschaftskurses haben scheinbar dokumentiert, dass sie engagiert arbeiten und ihr Ziel äußerst ernsthaft verfolgen«, lobt Christoph Bolte. Denn am Mittwoch, 11. Januar, erwartet der Kurs einen Gast aus Frankfurt. Zur fachlichen Unterstützung besucht Dr. Lukas Weber von der F.A.Z. das Gymnasium, um individuell zu beraten. Grundlage sind die bereits eingesandten Arbeiten. Und die werden mit Dr. Weber eine Redaktionskonferenz erleben. Zwei Schulstunden sind dafür angesetzt. Der Kurs wartet mit Spannung auf den für dieses Projekt verantwortlichen Redakteur und freut sich auf seine Bewertung der Artikel. Zur Diskussion wird dann vermutlich auch die Arbeit des Schülers André Ufferfilge stehen. »Er schreibt über das Projekt selbst«, erzählt Bolte. »In seinen Zeilen geht André auch auf das Informationsverhalten Jugendlicher ein, die sich in großer Zahl eher des Fernsehens oder des Internets bedienen. Seiner Ansicht nach bleiben dabei so wichtige Themen wie Wirtschaft und Kultur eher auf der Strecke. Der Schüler begrüßt, dass F.A.Z., Banken und IZOP-Institut Schülern die Möglichkeit geben, ihr Wirtschaftswissen zu erweitern und sich im Journalismus zu üben.«

Artikel vom 07.01.2006