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Schnelligkeit der Wehr verhindert Schlimmeres

Wohnungsbrand am Kirchplatz: 50 000 Euro Sachschaden - technischer Defekt die Ursache

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Ein technischer Defekt war die Ursache für das Feuer, das am Mittwochabend eine Dachgeschosswohnung am Kirchplatz verwüstet hatte. Das erklärten die Brandermittler der Kripo Gütersloh gestern nach Abschluss ihrer Untersuchungen.

Die Feuerwehr hatte, wie bereits gestern berichtet, den Brand sehr schnell im Griff, der Sachschaden ist dennoch immens - die Polizei beziffert ihn auf 50 000 Euro -, denn das Appartement des 37-jährigen Steinhageners und seiner 24-jährigen Lebensgefährtin ist völlig ausgebrannt. Auch bei näherer Inaugenscheinnahme sind weitere Bereiche des Mehrfamilienhauses nicht oder nur leicht durch Rauch in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Gaststätte »Piano«, deren Wirt von einem Passanten auf die Flammen aufmerksam gemacht worden war und die Feuerwehr alarmiert hatte, ist ebenso unbeschadet geblieben wie zwei Wohnungen in der ersten Etage und eine zweite Wohnung im Dachgeschoss. Die Gipsplatten, die zur Verkleidung der Räume dienten, hatten verhindert, dass das Feuer in den Dachstuhl überschlug.
Zwei Stunden hatte der Einsatz der 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Steinhagen und Amshausen am Mittwoch gedauert. Bereits nach einer halben Stunde, gegen 20.15 Uhr, waren die Flammen gelöscht, weitere 30 Minuten aber nötig für Nachlöscharbeiten wie die Bekämpfung von Glutnestern. Auch gestern beurteilten Wehrführer Edmund Funk und Einsatzleiter Lutz Mescher einmal mehr den Einsatz aus technischer Sicht als erfolgreich - vor allem wegen des neuen 460 000 Euro teuren Hubretters. »Das ist zwar viel Geld, das aber gut investiert ist zum Wohl der Allgemeinheit, nämlich in die Sicherheit der Bürger«, sagt Lutz Mescher.
»Es hat sich gezeigt, dass der Hubsteiger optimal positioniert war und unsere Leute gut mit der Handhabung zurechtgekommen sind. Er ist sehr wendig und kommt auch am engen Kirchplatz noch gut durch. So waren wir schnell in der Lage effektiv von außen löschen zu können«, so Edmund Funk.
Und so war auch die Gefahr vom Übergreifen der Flammen auf weitere Geäude in der Häuserzeile bald gebannt. Denn die Situation sei anfangs aber schon prekär gewesen, so Lutz Mescher: »Bei der Bebauung mit den alten und trockenen Häusern zählt nur, schnell und direkt an das Feuer heranzukommen, sonst ist man verloren.« Eine Katastrophe wäre also nicht auszuschließen. Als glücklich bezeichnet er auch die Tatsache, dass der Kirchplatz nicht für den Autoverkehr freigegeben ist. »Dann hätten wir wegen der parkenden Autos gar nicht genug Platz gehabt, den Hubretter in Stellung zu bringen.«
Gestern übrigens hatte er bereits wieder einen Einsatz. diesmal aber nur zur Vorführung: Die Herstellerfirma Metz präsentierte ihn am Steinhagener Gerätehaus der Berufsfeuerwehr Lübeck.

Artikel vom 06.01.2006