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Mehr Wert auf Familie legen

Dreikönigstagung: MdL Hubertus  Fehring sprach in Hardehausen

Hardehausen (WB). »Jeder Jahreswechsel gibt den Menschen Zeit, inne zu halten und fordert ihn gleichzeitig heraus, neu aufzubrechen.« Mit diesen Worten eröffnete Monsignore Dr. Konrad Schmidt, Rektor der Landvolkshochschule Hardehausen die traditionelle Dreikönigstagung, zu der sich auch in diesem Jahr erneut mehr als 100 Landwirte aus ganz Westfalen angemeldet hatten.

Er wies darauf hin, wie schade es sei, Arbeitslosigkeit, Überschuldung und die Angst vor Krankheit in den Mittelpunkt der Gedanken zum Jahreswechsel zu stellen. Es komme vielmehr darauf an, sich gegenseitig positive Dinge zu wünschen und sich im Guten zu bestärken. Diese Segenswünsche erzeugten ein Vertrauen bei zukünftigen Handlungen und der Lösung erdrückender Probleme.
Der CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzender der katholischen Landvolkbewegung (KLB), Hubertus Fehring, griff in seiner Eröffnungsrede diesen Gedanken auf und konkretisierte ihn im Hinblick auf die langfristigen Herausforderung, speziell bei der Frage der demographischen Entwicklung.
Fehring erinnerte daran, »dass es in Deutschland Kräfte gab, die behaupteten, wir seien ein Volk ohne Land. Seit dieser Zeit sind gut 60 Jahre vergangen und wir müssen feststellen, dass es demnächst wirklich Landstriche ohne Volk, sprich mit sehr dünner Besiedlungsdichte geben wird.«
Dies habe nach seiner Überzeugung vordergründig mit der Missachtung der Familie nichts zu tun. Dem Bevölkerungsrückgang als solchem könne man durchaus positive Seiten abgewinnen - wären da nicht die enormen gesellschaftlichen Verwerfungen. »Was können, was müssen wir tun, um den Stellenwert der Familie deutlich zu verbessern und wie gehen wir mit den längst eingetretenen demographischen Folgen um?« Diesen Fragen ging Hubertus Fehring in seinem Vortrag nach.
Karriere, Individualismus, Bindungslosigkeit, Konsumrausch oder das Streben nach möglichst vielen materiellen Werten lasse sich nur schwerlich mit Kindern verbinden, so der Landtagsabgeordnete. »In den vor uns liegenden Jahrzehnten werden wir uns allerdings mit den Folgen der fehlenden jungen Menschen auseinandersetzen müssen. Diese Folgen werden vor allem in den Sozialsystemen spürbar«, stellte Fehring fest.
Er nannte als Beispiele das Rentensystem, die Krankenkassen sowie die fehlenden Fachkräfte in der Wirtschaft. Mit einer fehlenden Auslastung der gemeindlichen Infrastrukturen sei nach Ansicht des Vorsitzenden der katholischen Landvolkbewegung ebenfalls zu rechnen. Dazu zählten aus seiner Sicht unter anderem Kindergärten, Schulen, Wasserversorgung, Abwasser, Strom und der Straßenbau.
Abgerundet wurde der Abend von den musikalischen und literarischen Darbietungen des Gesangvereins »Cäcilia« aus Bonenburg. Unter der Leitung ihres Dirigenten Hans-Dieter Berendes wurde von den Sängern ein bunter Reigen weihnachtlicher Weisen, besinnlicher Volkslieder und Hymen an die Natur und dabei insbesondere an den Wein dargeboten.
Die Gedichte und humorvollen Anekdoten reichten von Goethe über Claudius bis hin zu überliefertem Volksgut. Den 30 Sängern dankte Monsignore Dr. Konrad Schmid herzlich für den Besuch in der »Nachbarschaft«.

Artikel vom 09.01.2006