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»Gut und konsequent«

Arminia und der SCP begrüßen die neuen DFL-Regeln

Bielefeld (WB/tip). Die ostwestfälischen Fußball-Proficlubs haben gelassen auf die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) beschlossene Reform der Ausländerregelung reagiert. Sie rechnen nicht mit großen Auswirkungen auf ihre Arbeit.
Der Wegfall der geltenden Bestimmung, nur eine bestimmte Anzahl von Spielern aus anderen Kontinenten verpflichten zu dürfen, betreffe laut Geschäftsführer Michael Born vom Zweitligisten SC Paderborn 07 in erster Linie die international tätigen Klubs. Deren Argumentation bezeichnete Born jedoch als richtig und nachvollziehbar.
Dass auch in Deutschland vom Sommer an die von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für die internationalen Wettbewerbe vorgesehene »Local Player«-Regelung in Kraft tritt, begrüßt nicht nur Born, sondern auch Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig vom Erstligisten Arminia Bielefeld.
So müssen von der Saison 2006/07 an in den Bundesliga-Vereinen mindestens vier Akteure zwischen 15 und 21 unter Vertrag stehen, die in einem deutschen Klub ausgebildet wurden. Bis zur Spielzeit 2008/2009 erhöht sich Pflichtzahl der Eigengewächse auf acht.
»Wir sind jetzt schon bestrebt, möglichst viele deutsche Spieler zu haben. Und beim Hallenturnier in Oldenburg hat sich am Montag gezeigt, dass in den eigenen Reihen gute Nachwuchsakteure stehen«, sieht Saftig die Arminia auf dem richtigen Weg, der Mittelfeldtalent Tim Danneberg erst kürzlich den ersten Profivertrag bescherte.
»Ich finde die neue Regelung gut und konsequent«, sagte Geschäftsführer Michael Born vom SC Paderborn 07, wo man weiterhin stolz darauf sein darf, den Aufstieg aus der Regionalliga mit elf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs bewältigt zu haben. Inzwischen sind es etwas weniger, doch Born (»Wenn ich an Spieler wie Brinkmann, Becker, Maas und Kruse denke«) sieht die Domstädter bei der Jugendförderung ganz weit vorn: »Schlecht kann unsere Arbeit nicht sein.«
Mit den geplanten Veränderungen setzt der deutsche Profifußball auf Druck des europäischen Verbandes (UEFA) um, was andere Verbände längst eingeleitet hatten. Im Handball, Basketball und Volleyball gibt es keine Begrenzung der Anzahl ausländischer Spieler mehr. Lediglich in der Deutschen Eishockey-Liga sehen die Statuten vor, dass derzeit elf Ausländer pro Club und Spiel eingesetzt werden dürfen, ein zwölfter kann zudem im Kader stehen. Um den einheimischen Nachwuchs besser zu fördern, ist geplant, von der Saison 2008/2009 an nur noch zehn Ausländer in der DEL zu erlauben.

Artikel vom 06.01.2006