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Erlebnisse aus
der Nazi-Zeit

Heute Filmabend im Zellentrakt

Herford (HK). Zu zwei Veranstaltungen lädt das Kuratorium Erinnern, Forschen und Gedenken ein. Am heutigen Montag um 20 Uhr findet ein Filmabend im Zellentrakt des Rathauses statt. Er steht unter dem Motto »Herforder Bürger erinnern sich«.

In dem Interviewfilm von Jutta und Jürgen Heckmanns führt Klaus Gosmann, ein Herforder christlichen Glaubens, die Interviewerin zu den Orten, wo für ihn Erlebnisse aus der Nazizeit und Begegnungen mit jüdischen Mitbürgern wieder lebendig werden. Zweiter Programmpunkt im neuen Jahr ist Peter-Ulrich Schedensacks Lesung »Ungeschriebene Briefe - szenischer Dialog«, die am Montag, 16. Januar, um 20 Uhr im Anschluss an die Jahreshauptversammlung (Beginn 18.30 Uhr) im Zellentrakt des Rathauses stattfindet. Welche Spuren hat das Schweigen der Väter, die den Nationalsozialismus erlebt und/oder mitgetragen haben, im Leben der Söhne und Töchter hinterlassen? Wie kann das Ungesagte, Verleugnete, in der Erinnerung Getilgte doch zur Sprache kommen, einen Ausdruck finden?
Peter-Ulrich Schedensack gibt dem verweigerten Erinnern in seinem Dialog eine Stimme. Er möchte eine Brücke schlagen zu den unausgesprochenen Erlebnissen, Erfahrungen und Handlungen der Vorfahren, denn diese reichen, wie er festgestellt hat, als Schatten noch in das Leben der Kinder und Enkel hinein.
Schedensack wurde 1938 in Nordhausen geboren und studierte in Marburg, Berlin und Basel Germanistik und Theologie. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Lehrer und in der Lehrerausbildung.
Themen der Jahreshauptversammlung sind der Jahresbericht und die Jahresplanung, insbesondere was die Projektplanung der Gedenkstätte Zellentrakt betrifft.

Artikel vom 09.01.2006