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Gallen-Check durchs »Schlüsselloch«

30 000-Euro-Spende: Stadtsparkasse ermöglicht Krankenhaus Gerätekauf


Versmold (OH). Chefarzt Dr. Michael Hanraths spricht von einer der anspruchsvollsten endoskopischen Untersuchungen überhaupt. Um für die filigrane Arbeit bei der medizinischen »Inspektion« von Gallengang und Bauchspeicheldrüse bestens ausgerüstet zu sein, hat die Stadtsparkasse Versmold jetzt dem Krankenhaus mit einer Spende von 30 000 Euro die Anschaffung eines neuen Duodenoskops ermöglicht.
Die »Schlüsselloch-Medizin«, die Endoskopie, ist weiter auf dem Vormarsch. Die Vorteile liegen auch bei den Behandlungen, die Hanraths mit dem Duodenoskop vornimmt, auf der Hand. So lässt sich mit nur kleinsten Einstichen in den Körper des Patienten hineinschauen. Sind Gallensteine im Gallengang, lassen sich diese dank eines kleinen Korbes, der aus dünnsten Metallstäbchen geformt wird, direkt entnehmen. »Die gesamte Untersuchung dauert 30 bis 45 Minuten. Die Patienten werden für diese Zeit in einen Tiefschlaf versetzt, aber keine Vollnarkose«, erklärt Hanraths.
Das besondere am Duodenoskop ist die »Seitblickoptik«, das heißt, dass die kleine Videokamera die Bilder aus dem Innern des Menschen überträgt, seitlich aus dem Kopf des Endoskopschlauches blickt. Das alte Duodenoskop hatte mit zwölf Jahren ein für diese Geräte hohes Alter erreicht, hätte jetzt kostspielig repariert werden müssen. Deshalb kam dem Versmolder Standort des Klinikums Ravensberg die Stadtsparkassen-Spende natürlich sehr gelegen.
Zwei bis drei Untersuchungen nimmt Dr. Hanraths zurzeit pro Woche mit dem Duodenoskop vor, künftig sollen es mehr werden. Sie dienen oftmals auch der Vorbereitung von Operationen der Gallenblase. »Wenn geklärt ist, dass die Gänge frei sind, sind kleine, endoskopische Operationen statt großer Schnitte möglich«, beschreibt Hanraths den Fortschritt.

Artikel vom 06.01.2006