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Menschen in
unserer Stadt
Henning Dreeke
Gastronom

Henning Dreeke fasst gern selbst mit an. Seit eineinhalb Jahren führt er die »Kleine Markthalle« im City-Center in der Oeynhausener Innenstadt. Dabei ist sich der Chef nicht zu schade, in der Küche zu helfen. Denn nur mit viel Eigenarbeit sei ein solcher Familienbetrieb am Leben zu halten. Und an seiner Arbeit hat er sogar großen Spaß. Bereits morgens um sieben Uhr sieht man den 47-Jährigen vor einem Berg von Kartoffeln sitzen. »Ich schäle jeden Tag drei Fünf-Liter-Eimer«, sagt Henning Dreeke, der für diese Arbeit ein herkömmliches Messer benutzt. »Mit einem Kartoffelschaber kann man die Augen nicht problemlos entfernen. Und an meinen Kartoffeln darf nichts dran sein«, betont Dreeke. Zu Hause störten ihn Unebenheiten nicht sonderlich. Was allerdings in der »Kleinen Markthalle« auf den Tisch komme, müsse einwandfrei sein.
Kartoffeln sind in seinem Restaurant die Grundlage für jedes tägliche Mittagsgericht, das seine Mutter Anneliese frisch zubereitet. Dabei setzt der Gastronom auf traditionelle deutsche Küche. Ob Rinderroulade mit Rotkohl, Grünkohl mit Würstchen oder Paprika-Hackfleisch-Pfanne - Henning Dreeke weiß, womit er seine Kunden verwöhnen kann. Doch das Erfolgsrezept sei nicht nur das Essen. Auch der Geldbeutel werde nicht sonderlich in Anspruch genommen. »Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Mittagstisch bieten wir für 4,90 Euro an. Außer, wenn es Zander oder Spargel gibt, da wirds etwas teurer. Man darf aber immer nachnehmen«, erklärt der Geschäftsmann. Er ist aber nicht nur für das Kartoffelschälen zuständig. Auch die Büroarbeit und der Einkauf liegen in seinen Händen. »Ich kaufe jeden Morgen die Zutaten frisch ein«, sagt Dreeke. In seinem Restaurant finden 32 Gäste Platz.
In der »Kleinen Markthalle« hat man jedoch nicht nur die Gelegenheit, zu essen. »Die Entwicklung geht immer mehr in Richtung Café. Jung und Alt treffen sich hier bei einer Tasse zum Schnacken und Klönen«, sagt Dreeke, der wegen der vielen Arbeit wenig Zeit für Freizeit hat. Ohne Fleiß kein Preis. Moritz Winde

Artikel vom 06.01.2006