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Neue Fragezeichen um Seniorenheim

Sanitas insolvent -ÊGrundstücke übertragen - Eigentümer warten auf Geld

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (OH). Die unendliche Geschichte um den seit 2002 geplanten und bis heute nicht begonnenen Bau eines Seniorenheimes an der Wittensteiner Straße ist um ein spannungsvolles Kapitel reicher: Die Sanitas AG, die das Areal gekauft und gepachtet hatte und das Seniorenheim bauen wollte, ist insolvent.

Der Bau des Seniorenheimes scheint durch die neue Entwicklung in weitere Ferne zu rücken -Êdie Frage, was mit dem 10 000-Quadratmeter-Areal an der Wittensteiner Straße geschieht, dagegen zunehmend in den Mittelpunkt. Dabei ist die Sanitas AG inzwischen überhaupt nicht mehr Eigentümer und Pächter von einem Großteil der Flächen an der Wittensteiner Straße, wie Recherchen des VERSMOLDER ANZEIGERS ergaben (lesen Sie hierzu auch den Extra-Kasten).
Für einen Teil des Areals hat die »S.B. Immobilen GmbH & Co. KG« einen Kaufvertrag mit der Versmolder Alteigentümerfamilie geschlossen, für einen zweiten zum Teil das der Sanitas AG eingeräumte Erbbaurecht erworben. Ein dritter Grundstücksstreifen befindet sich noch im Besitz der Eigentümerfamilie. Und die wartet schon länger auf ihr Geld. Laut Insolvenzverwalter Erich Hölzemann, der mit dem Fall Sanitas beauftragt ist, gibt es Rückstände bei der Zahlung des Erbpachtzinses. Das bestätigte auch die Eigentümerfamilie dem VERSMOLDER ANZEIGER. Probleme gebe es schon seit Jahren, ebenso immer wieder neue Versprechungen. Darüber hinaus soll für das Kaufgrundstück nur eine Anzahlung geflossen sein.
»Der Erbbaurechtsgeber sitzt am längeren Hebel. Bei Zahlungsrückständen kann er die Rückgabe des Grundstücks verlangen«, zeigt Hölzemann einen möglichen Weg auf. Wie bereits am 29. Oktober 2005 berichtet würde die Stadt es begrüßen, wenn dann ein privater Investor das Gelände als Wohngebiet entwickelt.
Die Immobiliengesellschaft spricht dagegen noch immer vom Bau eines Seniorenheimes. »Wir stehen in konkreten Verhandlungen mit größeren Betreibern und Seniorenheimen, die an einer Expansion interessiert sind«, sagt Rüdiger Baranowski, Mitarbeiter des Architekturbüros Uellendahl. Er sei zuversichtlich, dass eine Entscheidung in den kommenden drei Monaten falle. Eine Entscheidung wünschen sich auch die Alteigentümer: »Auf Dauer ist es so kein Zustand.« Seite OWL

Artikel vom 05.01.2006