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Bistum setzt Schlankheitskur für Dekanate an

Delbrück und Büren verschmelzen Anfang Juli - Sitz und Dechant bisher noch unklar

Delbrück/Hövelhof/Altkreis Büren (pdp/spi). Das Erzbistum Paderborn ordnet seine Struktur neu. Erzbischof Hans-Josef Becker hat entschieden, dass zum 1. Juli 2006 aus den 40 Dekanaten und sieben Seelsorgeregionen demnächst 19 Dekanate gebildet werden (das WV berichtete). Auswirkungen hat das auch auf die Dekanate Delbrück (Delbrück, Hövelhof) sowie Büren (Büren, Salzkotten, Bad Wünnenberg, Lichtenau), die zu einem großen Dekanat verschmelzen.

Durch die Reform der so genannten mittleren Ebene sollen Verwaltungsabläufe im Erzbistum verschlankt und auf die Zukunft hin ausgerichtet werden. Ein konkreter Aspekt unter anderen: Die Zahl der Priester im aktiven Dienst geht weiter zurück; die Zahl der Katholiken bekanntlich ebenfalls.
In den kommenden Jahren rechnet Prälat Alfons Hardt, stellvertretender Generalvikar sowie Personalchef für die Priester und Gemeindereferenten, mit jährlich 30 Pensionierungen von Priestern und lediglich zehn Priesterweihen.
Generalvikar Manfred Grothe hatte bereits im Sommer vergangenen Jahres betont: »Der Einsatz für die direkten pastoralen Dienste muss Vorrang haben vor lediglich der internen Organisation dienenden Aufgaben.«
Ein erster Schritt war bereits die im Jahr 2000 begonnene Errichtung von Pastoralverbünden.
Die neuen Dekanate sollen nach Auskunft des Erzbischöflichen Generalvikariates für eine gute Kommunikation zwischen der örtlichen Ebene und der Bistumsebene sorgen. Die konkrete Ausgestaltung der neuen Dekanate und die bei einer solchen Strukturveränderung notwendigen rechtlichen Anpassungen werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet.
Wie Egidius Engel, Pressesprecher des Erzbischöflichen Generalvikariates auf Anfrage des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTes erklärte, seien zunächst nur neue Dekanats-Gebietsgrenzen festgelegt worden. Verwaltungstechnische sowie inhaltliche Fragen werden nun in einer Arbeitsgruppe besprochen; die Ergebnisse münden in ein Dekanatsstatut.
Wo das neue Dekanat Büren/Delbrück seinen Sitz haben wird und wer zum Dechant berufen wird, steht noch nicht fest. Das Dekanat Delbrück ist das mit Abstand kleinste Dekanat im Kreis Paderborn (vier Pastoralverbünde: Delbrück/Sudhagen, Steinhorst/Lippling/Westenholz/Schöning, Boke/Ostenland, Hövelhof/Espeln/Hövelriege); Dechant ist Martin Göke, zugleich Pfarrer in St. Landolinus Boke. Dechant des Dekanates Büren ist Hans-Josef Rüsing (Salzkotten), Regionaldekan der Seelsorgeregion Hochstift.
Das Katholische Bildungswerk im Dekanat Delbrück, Mitglied im Diözesanbildungswerk Paderborn, soll als Einrichtung und freier Träger in der Erwachsenenbildung erhalten bleiben.

Artikel vom 06.01.2006