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Arminia plant den Alleingang

Fußball-Kreisliga C: Schwarze-Elf kaum noch zu stoppen - Torfabrik Türkspor

Vlotho (gag). Der Aufstieg scheint nur noch Formsache zu sein: Der FC Arminia Vlotho steht in der Fußball-Kreisliga C zur Winterpause unangefochten an der Spitze. Nur eins von 13 Spielen konnte nicht gewonnen werden. »Besser geht's fast nicht«, betont Trainer Sven Schwarze. Der Arminia-Alleingang: Wer soll diese Mannschaft noch einholen?

Dabei war lange gar nicht klar, wie stark die Arminen eigentlich sein würden. Schwarze hatte die schwere Aufgabe, aus einer völlig neu zusammen gewürfelten Truppe eine Einheit zu formen. Das gelang. »Wir haben eine super Vorbereitung gemacht. Die Mannschaft ist in dieser Zeit zusammen gewachsen. Die Geschlossenheit ist unser großer Pluspunkt.«
Zwar konnte auch die Arminia nicht immer glänzen, behielt aber auch bei schwächeren Auftritten stets die Oberhand. Einziger Fleck auf der ansonsten blütenweißen Weste ist das 1:1 gegen den Tabellendritten SC Vlotho III. Mit der Mannschaft von Axel Schleef sowie dem Zweitplatzierten Türkspor Vlotho kommen die ärgsten Arminia-Verfolger ebenfalls aus der Weserstadt.
Trotz der Erfolgsserie: Auf die Winterpause hat sich Sven Schwarze gefreut. »Man muss zwischendurch mal abschalten vom Fußball und den Akku aufladen.« Silvester hat der Coach auf Sylt verbracht - wegen Sven Oppermann. Der Arminia-Torhüter hatte neben Schwarze noch andere Fußball-Kollegen zu seiner »Traumhochzeit« mit Maike Schaper eingeladen, anschließend wurde auch gleich noch gemeinsam ins neue Jahr gerutscht. Im Nachholspiel gegen den FC Radewig Herford am 19. Februar hütet Oppermann nach auskuriertem Bänderriss wieder das Tor. Zuvor absolviert der Spitzenreiter in Sögel noch ein dreitägiges Trainingslager. »Wir wollen uns damit auf die Rückrunde einschwören.« Die Vorzeichen sind gut: Mit Reinhard Stemmer (39) kommt ein Routinier dazu, Frank Janz (38) - einst Verbandsliga-Keeper bei Arminia Bielefeld II - hat bereits einige Abwehr-Einsätze für den FC absolviert und einen guten Eindruck hinterlassen. »Und vielleicht stößt auch Michael Tölle nach seinem Kreuzbandriss noch dazu.«
Die Tor-Fabrik der Liga steht aber in Uffeln: 58 Mal traf Türkspor Vlotho ins Schwarze. Der Tabellenzweite hat Selbstvertrauen getankt: »Sieben Punkte Rückstand sind viel, aber so lange rechnerisch noch etwas möglich ist, werden wir alles versuchen«, schielt Trainer Hakan Kurnaz in Richtung Spitze. »Die Jungs sind alle zufrieden, wir haben viel Spaß«, nennt er das Erfolgsrezept. Auch die Disziplin stimmt: Es gab nur zwei gelb-rote Karten.
Dafür macht das Umfeld Sorgen: Die Situation am Rasenplatz in Uffeln ist alles andere als optimal. Türkspor steht wegen der dürftigen Platz-Pflege und den maroden Duschen mit der Stadt auf Kriegsfuß. »1000 Mal haben wir darauf hingewiesen, nie ist etwas passiert«, ärgert sich Kurnaz. Vier Mal sei es in der Hinrunde vorgekommen, dass der Platz erst am Tag nach dem Spiel gemäht wurde. »Wieso?«, fragt sich der Coach. Auch kaltes Wasser ist nicht jedermanns Sache. »Drei Teams sind schon ohne zu duschen nach Hause gefahren.«
Der SC Vlotho III kann mit der Hinrunde zufrieden sein: Das Team überwintert auf Platz drei. »Bomber« Marcel Fleßner hat in seinem ersten C-Liga-Jahr bei der »Dritten« eingeschlagen wie eine Rakete. 20 Tore hat er schon erzielt. Nicht ganz so gut lief es für die beiden Bonnerberger Teams, die wenig auf die Beine stellten. Vor allem von der »Ersten« hatte man im TuS-Lager mehr erwartet.

Artikel vom 05.01.2006