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Mit kreativen Ideen gegen die Not

Bastelkreis setzt sich seit 35 Jahren für Gemeinde und Mission ein

Verl-Sürenheide (mst). Die Mitglieder des Bastelkreises der Evangelischen Kirchengemeinde Verl-Sürenheide können es selbst kaum fassen: Schon seit 35 Jahren arbeiten sie für die eigene Gemeinde und für afrikanische Missionspatengemeinden.

Ein Festessen aus Anlass des langjährigen Bestehens bildete den Rahmen für eine ausführliche Rück- und Vorausschau.
Voller Respekt gedachten die Damen des Anfangs im Jahr 1970. Die Gattin des einstigen Pastors Höppner gab die Initialzündung für die Gründung des Kreises. Schnell begeisterte sie rund ein Dutzend Frauen für die Ausstattung eines ersten Basars im Gemeindehaus. Er wurde ein voller Erfolg und brachte Geld für außergewöhnliche Aufgaben der Gemeinde ein. Im Laufe der Jahre summierte sich der Gesamterlös auf einen stattlichen fünfstelligen Betrag.
Heute gehören dem von Ilse Schmidt und Christa Sturmhövel geleiteten Kreis Christa Glaser, Anita Colberg, Else Baumann, Annelene Greulich, Edith Lenz, Rotraud Weiß, Anneliese Ruff, Marga Schober, Hanna Lorenz, Anita Kade, Erna Lipka und Hildegard Beermann an.
»Es waren zunächst nützliche Stricksachen, feine Bastel- und Werkarbeiten und dazu Schalen und Glasuntersätze aus Emaille, die auf den ersten Basaren zum Kauf angeboten wurden und reißenden Absatz fanden«, berichteten Ilse Schmidt und Christa Sturmhövel. Der Erfolg war Anreiz, weiter zu machen. Zumal der damalige Pfarrer Albrecht eine Patenschaft mit tansanischen Gemeinden unterhielt und nach seinen Afrika-Reisen den Gemeindemitgliedern sehr authentisch von der unvorstellbaren Not der Menschen dort berichtete. Noch emsiger als in den ersten Jahr strickten, häkelten und bastelten die Frauen daraufhin. In Fortbildungen erlernten sie schwierige Handarbeitstechniken wie Occi, Hardanger, Klöppel, diverse Stricktechniken, Kupferdrucke, Holzarbeiten, feine Schmuckarbeiten und Floristik. Die Mitglieder opfern bis heute einen Großteil ihrer Freizeit der Arbeit, deren Erlös abzugslos kirchlichen und vor allem missionarischen Projekten zugute kommt. Aber auch sakrale Gegenstände wurden angeschafft, so ein Abendmahlskelch. Doch bei allem Werken und Schaffen überwiegt die Freude an der gemeinsamen Arbeit.
Längst gehört auch eine Freizeitgestaltung zum Jahresprogramm. Ausflüge werden oft zusammengelegt mit Handarbeitsausstellungen. Und nicht ein Geburtstag der Aktiven vergeht, ohne dass sich die Gruppenmitglieder zu einem gemeinsamen Frühstück versammeln.
»Es ist der gute Zusammenhalt, aus dem längst Freundschaften entstanden sind und der uns so viel schaffen lässt«, meint Ilse Schmidt. Für den Basar 2006 haben die kreativen Damen »schon wieder viele Ideen und so manche neue Technik, die wir uns erst noch erobern müssen«. Gemeindeaufgaben mittragen und Menschen in Not aus dem Tief des Lebens holen zu können, darin sehen die Mitglieder einen ganz persönlichen Lebensauftrag. Dass ihre Männer sie dabei nach Kräften unterstützen, freut sie besonders.

Artikel vom 05.01.2006