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Problem nicht nur
für Jugendliche

Bei Akne Hilfe aus der Apotheke

Akne ist keine Bagatelle. »Viele Betroffene werden mit dieser Erkrankung nicht ernst genommen und doktern jahrelang ohne professionelle Unterstützung an ihrer Haut herum«, sagt Elisabeth Busch, Sprecherin der Apothekerschaft im Kreis Gütersloh. In der Apotheke gibt es vielfältige Arzneimittel und Kosmetika gegen Akne, auch für Problemfälle.
Der am häufigsten eingesetzte rezeptfreie Wirkstoff ist das Benzoylperoxid. Es hemmt das Wachstum der Bakterien, die für die Akne verantwortlich sind. »Mit Benzoylperoxid habe ich bei leichter Akne gute Erfahrungen gemacht - vorausgesetzt, es wird konsequent über einige Wochen angewendet«, sagt Elisabeth Busch. Als Nebenwirkung kann es die Haut reizen oder austrocknen. Ein weiterer Nachteil: »Benzoylperoxid bleicht farbige Textilien. Daher sollte man nur weiße Handtücher und Bettwäsche verwenden«, empfiehlt sie.
Wenn die rezeptfreien Mittel nicht ausreichen, kann der Arzt Antibiotika, Hormone oder andere Wirkstoffe verschreiben. Der Gang zum Arzt ist nötig bei schwerer Akne, wenn die Pusteln sehr groß sind oder an den Stellen, an denen Pickel waren, sich dunkle Flecken bilden.
Unreine Haut verlangt nach einer gründlichen, aber sanften Reinigung. Busch: »Aggressive Reinigungsmittel belasten und können die Talgproduktion weiter ankurbeln.« Das Gesicht sollte zweimal täglich mit einer milden, seifenähnlichen Substanz gereinigt werden. Zur Pflege sollte man fett- und ölarme Präparate aus der Apotheke bevorzugen.
Im Winter wird Akne-Patienten oft empfohlen, ins Sonnenstudio zu gehen. »Das ist nicht gerade ein Patentrezept. Durch die Bräunung sieht die Haut nur kurzfristig besser aus. Langfristig kann das die Akne verschlimmern. Außerdem begünstigt zu viel Sonne Hautkrebs.« Wer der Sonne nicht aus dem Weg gehen kann, sollte bei Akne Sonnenschutzmittel auf Wasserbasis benutzen.
Akne ist nicht nur ein Problem von Jugendlichen. Bei Erwachsenen hat sie meist eine konkrete Ursache und sollte vom Arzt behandelt werden. Bei Frauen können Pickel entstehen, wenn sie zu viele männliche Hormone bilden. Akne kann auch eine Nebenwirkung sein, beispielsweise von Kortisonpräparaten.

Artikel vom 05.01.2006