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Name:Freise
Vorname:Raimund
Geburtsdatum:21. Mai 1976
Geburtsort:Paderborn
Familienstand:ledig, befreundet mit
Anja
Größe:1,93 m
Gewicht:90 kg
Stationen: SV BW Wewer
TSV Wewer
SC Paderborn 07
Beruf: Durchführung von
Fußballcamps und
Fußballgeburtstagen
Hobbies:

Stärken:
Joggen, Radfahren,
Saunieren
sollen besser andere
beurteilen
Schwächen:
Lieblingsgetränk:
zu ungeduldig
Spezi
Lieblingsessen:Lasagne
Lieblingsmusik:
Lieblingsurlaubsort:
alles, was »in« ist
Wangerooge
Will mit dem SC Paderborn 07 beim 18. Padercup punkten: Trainer Raimund Freise.Foto: WV

Volksbank-Padercup    Im vergangenen Jahr stand ich erstmals als B I-Trainer beim Volksbank-Padercup hinter der Bande. Wir sind zwar ohne Punkt Gruppenletzter geworden, haben uns aber doch achtbar verkauft. Letztendlich fehlte es uns in den entscheidenden Phasen an der individuellen spielerischen Klasse, um auch mal eine Partie zu gewinnen. Wir sind hauptsächlich über den Kampf und die Kraft gekommen. Das wird in diesem Jahr anders sein. Nicht ohne Grund mischt die Mannschaft als Aufsteiger gleich in der Spitzengruppe der Westfalenliga mit. Sicherlich haben Regionalliga-Teams wie Dortmund und Berlin weiterhin deutlich mehr Potenzial als meine Jungs, aber diesmal haben wir im spielerischen Bereich einiges entgegenzusetzen und sind sicherlich in der Lage, ein Spiel siegreich zu gestalten. Zudem stehen mir zehn gleichwertige Feldspieler zur Verfügung. Erhebliche Substanzverluste, wie sie im vergangenen Jahr mit zunehmender Spielzeit häufig festzustellen waren, halte ich diesmal für ausgeschlossen. Unser erstes Ziel ist es zu punkten. Was uns darüber hinaus gelingt, hängt von den beiden Samstagsspielen gegen Borussia Dortmund und Kaiserslautern sowie der Unterstützung durch die Fans ab. Haben wir nach dem ersten Turniertag drei Punkte auf dem Konto, ist vielleicht eine Sensation - der Einzug ins Halbfinale - drin.

Die Vorbereitung     Wir haben am Mittwoch und Donnerstag zweimal im Sportzentrum Maspernplatz trainiert und bereits bei zwei Hallenturnieren überzeugende Leistungen abgeliefert. In Neubeckum, wo ausschließlich Regional- und Westfalenligisten am Ball waren, mussten wir uns erst im Endspiel gegen SF Oestrich-Iserlohn sehr unglücklich geschlagen geben, nachdem wir uns im Halbfinale gegen Regionalligist Osnabrück durchgesetzt hatten. In Langenberg haben wir das Finale gewonnen. Mir ist es natürlich sehr schwer gefallen, den Kader auf die zu nominierenden zwölf Spieler zu reduzieren. Da bricht für die meisten doch eine Welt zusammen. Die Möglichkeit, vor einer solchen Kulisse und gegen so prominente Gegner zu spielen, bietet sich einigen der Jungs wahrscheinlich nie wieder.

FavoritenDer VfB Stuttgart, Titelverteidiger Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund - das sind meine Turnierfavoriten. Wir fühlen uns als einziger Westfalenligist in unserer Außenseiterrolle sehr wohl und verspüren einen positiven Druck. Uns ist bewusst, dass es in der Halle leichter fällt, höherklassige Gegner zu schlagen.

Westfalenliga    Der späte Ausgleich im Spitzenspiel gegen Wattenscheid hat uns am vierten Spieltag etwas aus dem Rhythmus gebracht. Anschließend verloren wir gegen Siegen und Oestrich, ehe die Formkurve mit dem Remis gegen Bochum wieder nach oben zeigte. Mit dem 4:1-Sieg gegen Tabellenführer Borussia Dortmund U 16 haben wir uns im letzten Spiel des Jahres aber eindrucksvoll in der Spitzengruppe zurückgemeldet. Das war eine Leistung, mit der wir auch in der Regionalliga bestehen könnten. Bei effektiverer Chancenverwertung wäre auch ein 10:1 möglich gewesen. Als Aufsteiger können wir mit dem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden sein. Bei zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Wattenscheid ist alles drin. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist es, die uns sowohl auf dem Rasen als auch in der Halle auszeichnet. Die 27 bislang erzielten Saisontore verteilen sich auf zwölf Spieler. Abwehrspieler Sergej Schmik und Angreifer Robert Fiorilli sind mit je fünf Treffern die erfolgreichsten Torschützen. Wenn ich aus dem starken Kollektiv einen Spieler herausheben müsste, wäre es Sergej Schmik. Der hat in der vergangenen Saison noch für die DJK Lieth in der Kreisliga gespielt und auf Anhieb den großen Sprung zum absoluten Leistungsträger in der Westfalenliga geschafft. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung.

SC Paderborn 07    Vor allem dank der hervorragenden Arbeit des neuen Trainers Jos Luhukay ist rund um den SC Paderborn 07 eine Wahnsinns-Euphorie entstanden. Man hat zu jeder Zeit das Gefühl, dass die Mannschaft alles gibt, um zu gewinnen. Jedes Spiel ist wunderbar anzusehen. Mit seinem beeindruckenden Auftreten nimmt das Zweitliga-Team für den Nachwuchs eine Vorbildfunktion ein. Diese Erfolgsgeschichte konnte natürlich nur geschrieben werden, weil der Klub in Person von Wilfried Finke über einen fußballverrückten und äußerst engagierten Präsidenten verfügt, der alles daran setzt, seine Visionen zu realisieren. Umso trauriger finde ich es, dass ein paar wenige Leute genügen, um ein für den Verein und die Stadt so bedeutendes Projekt wie den Stadionbau auf die Wartebank zu schieben. Ich hoffe, die Kuh ist schnell vom Eis.

A-Junioren    Der jetzige A-Junioren-Altjahrgang ist vor zwei Jahren aus der B-Junioren-Westfalenliga abgestiegen. Daher war schon im Vorfeld dieser Bundesliga-Saison klar, dass sich das Team von Trainer Manfred Geppert im Abstiegskampf sehr schwer tun würde. Hoffentlich hat der erste Sieg, das 3:0 im Kellerduell gegen Oberhausen, Signalwirkung. Um den Abstieg noch zu vermeiden, benötigt die Mannschaft in der Rückserie aber einen echten Lauf.

FußballcampsSeit 2004 richte ich auf Wunsch interessierter Vereine in den Oster-, Sommer- und Herbstferien Fußballcamps für Kinder zwischen 6 und 15 Jahre aus. Anno 2006 sind bislang neun Camps in ganz Westfalen terminiert. Darüber hinaus biete ich auch die Gestaltung von Fußballgeburtstagen an.

Meine schlimmste Niederlage    Da gibt es zwei. Die eine kassierte ich als Trainer der B II-Junioren am vorletzten Spieltag der Saison 2003/2004. Mit einem Sieg gegen den TBV Lemgo hätten wir den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt machen und den Abstieg der B I in die Landesliga verhindern können. Das Chancenverhältnis betrug 20:1 für uns, das Spiel endete 1:0 für Lemgo. Das war eine ganz bittere Pleite. Genauso schwer zu verkraften war in der vergangenen Saison die Niederlage im vereinsinternen Vergleich. Mit der B I mussten wir uns der B II geschlagen geben und kassierten so eine Niederlage, die das Saisonziel Aufstieg kurzfristig in ganz weite Ferne rücken ließ. Was mich besonders geärgert hat, war die harte Spielweise. Das lief zum Teil am Rande der Legalität ab und es ist aus meiner Sicht sehr fragwürdig, ob man sich sowas in einem internen Duell antun muss.

Mein schönster Sieg    In der vergangenen Saison hatten wir sechs Spieltage vor Schluss zehn Punkte Rückstand auf Ahlen. Dann haben wir den Tabellenführer mit 2:0 geschlagen, auch die weiteren fünf Partien gewonnen und sind noch mit fünf Punkten Vorsprung Meister geworden. Das war mein bislang schönstes Erfolgserlebnis.

Ich wünsche mir. . .. . . dass möglichst viele meiner B-Junioren-Spieler den Sprung in den Kader der A-Junioren schaffen sowie Gesundheit für mein Umfeld und mich.

Aufgezeichnet von:Elmar Neumann

Artikel vom 07.01.2006