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Seit zehn Jahren Domizil in Pium

Familie Sloothaak ersteigerte 1996 das ehemalige Balsam-Anwesen

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). In vier Tagen reist er nach Japan, um dort zu unterrichten. Anschließend kämpft er vom 20. bis 22. Januar schon wieder um Weltcuppunkte in Leipzig. 35 Turniere im Jahr bestreitet Franke Sloothaak. Doch zwischendurch genießt der Springreiter sein Domizil in Borgholzhausen, das er inzwischen seit nahezu zehn Jahren mit seiner Familie bewohnt.

»Wir haben es im März 1996 gekauft und sind am 1. Juli eingezogen«, erzählt der 47-Jährige. Vielen ist die Versteigerung des Balsam-Hofes am Barenbergweg noch in Erinnerung. Turbulent ging es zu im Haller Amtsgericht. Als das schmucke Anwesen am 4. März für 2,1 Millionen Mark den Besitzer wechselte, platzte der große Saal aus allen Nähten. Sogar im Flur drängten sich die Menschen, um die Zwangsversteigerung mitzuerleben.
Dichtes Gedränge herrschte auch am 6. August 1996 auf dem Sloothaak'schen Anwesen. Die Piumer feierten einen großen Erfolg ihres prominenten Neubürgers, den Mannschafts-Olympiasieg in Atlanta. Und auch 1998 gab es nochmals einen großen Bahnhof nach den Weltreiterspielen in Rom. Auf Joli Coeur siegte Franke Sloothaak mit der Mannschaft und holte sich Bronze im Einzel.
»In den vergangenen zehn Jahren hat sich hier auf dem Hof eine Menge getan. Wir haben den Stall mit 28 Boxen gebaut, die Reithalle auf 20 mal 60 Meter erweitert und einen großen Reitplatz angelegt«, blickt der gebürtige Niederländer zurück. Er schätzt es nach wie vor sehr, dass er alles »unter einem Dach« hat. Vor dem Umzug lebte die Familie in Mühlen, und die Pferde standen 20 Minuten entfernt in Damme.
Ein Familienmitglied weilt inzwischen nur noch in den Ferien in Borgholzhausen. Sebastian (22) studiert seit September Tiermedizin in Budapest. Annemieke, mit 20 Jahren die Jüngste, besucht derzeit eine Schule in Rheda-Wiedenbrück und möchte Modedesign studieren. Die »Schulbank« drückt auch Sloothaaks Ehefrau Sabine seit Oktober 2004. Sie macht in Münster eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin.
Ganz an der Spitze mischt Franke Sloothaak zwar seit 1998 nicht mehr mit, er ist jedoch sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr: »Am meisten freue ich mich darüber, dass alle Pferde eine gute Turniersaison hatten. Sundance, mein elfjähriger Oldenburger, hat gleich zu Beginn des Jahres in Nantes den großen Preis gewonnen.« Legurio, der elfjährige Hannoveraner, hat ebenfalls einige Preise mit nach Hause gebracht. Große Hoffnungen setzt Franke Sloothaak auf den neunjährigen Aquino, einen Holsteiner. »Er hat das Potenzial, um ein sehr gutes Championatspferd zu werden«, erklärt der Springreiter, der derzeit auf Platz 20 der Weltcup-Rangliste steht und natürlich auch in den kommenden zwölf Monaten möglichst viele Weltcup-Punkte sammeln möchte.

Artikel vom 04.01.2006