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Zukunft der Allee unsicher

Austmannshof: Erhalt der Linden beschäftigt Ausschuss

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Können die alten Linden in der Allee am Austmannshof überleben - und das auch auf Dauer? Oder werden sie zu einer öffentlichen Gefahr und müssen über kurz oder lang abgeholzt werden? Eine Frage, die gestern bereits drei Mitarbeiter des Steinhagener Bauhofes in 25 Meter Höhe trieb, bevor sie am Dienstag, 7. Februar, den Ordnungs- und Umweltausschuss beschäftigt.

Sechs der insgesamt mehr als 20 Bäume zwischen Kindertagesstätte Kapernaum und dem Anwesen König nahmen die Männer vom Hubsteiger aus genauer in Augenschein. Zum einen schnitten sie totes und morsches Holz aus den Kronen. Zum anderen überprüften sie den Zustand der Linden eingehend, nicht zuletzt anhand des abgeschnittenen Holzes und der Schnittstellen, um aktuelle Informationen für die Beratungen im Ausschuss zu erhalten. Nicht nur, dass die Totholzmenge relativ groß ist - auch weisen die Bäume zahlreiche Faulstellen auf. Als ganz ungefährlich stufen die Bauhofmitarbeiter die alten Linden nicht ein.
Um die Verkehrssicherrungspflicht der Gemeinde geht es auch schließlich. Vor Jahren waren bereits Bäume umgestürzt, auch in jüngerer Vergangenheit immer wieder bei Sturm Äste herausgebrochen. »Die Frage, was mit den Linden passieren soll, stellt sich nun ganz akut wieder«, erklärt Bauamtsleiter Ernst-August Westphal im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Der Standort der Allee ist problematisch. Zum einen stehen die Bäume nicht zuletzt wegen eines direkt angrenzenden Entwässerungsgrabens schief, zum anderen verdichten parkende Autos insbesondere im Umfeld des Kindergartens die Wurzelbereiche. Vor Jahren bereits empfahl ein Gutachten den Rückschnitt der Bäume und deren Erhalt - wofür sich damals auch der Ausschuss ausgesprochen hatte. »Es ist vielleicht auch weiterhin eine Möglichkeit, wenn es der Zustand der Allee erlaubt. Es gibt aber auch eine andere Meinung in der Diskussion: Dass die Linden auf Dauer ohnehin keine Chance haben wegen der Probleme des Standortes und man lieber den einen oder anderen Baum jetzt fällen sollte, um dann schon stattliche Bäume neu anzupflanzen, die Lücken also behutsam zu schließen und den Eingriff nicht so gewaltig werden zu lassen«, fasst Ernst-August Westphal zusammen.

Artikel vom 04.01.2006