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Freude an der Bewegung zählt

Tanzkreis des Kneipp-Vereins Espelkamp-Rahden will Tänze vorführen

Von Felix Quebbemann
Rahden/Espelkamp (WB). Aus dem CD-Player in der Turnhalle des Espelkamp-Hauses schmettert die Tanzmusik. Und die Frauen des Tanzkreises vom Kneipp-Verein Espelkamp-Rahden legen sofort eine flotte Sohle aufs Parkett.

Hier wird aber nicht für den Abtanzball oder eine große Festivität getanzt, sondern es werden Schrittfolgen vom Bundesverband Seniorentanz ausprobiert -Êunter fachkundiger Anleitung. Ilona Lubenow ist Leiterin der sehr mobilen und aktiven Gruppe. Und dass die Seniorinnen an dem Angebot Spaß haben, erkennt der Besucher schon nach wenigen Minuten. Es wird viel gelacht.
»Hier zählt vor allem die Freude an der Gemeinschaft und natürlich an der Bewegung«, sagt Lubenow. Sie sei vor etwa drei Jahren auf den Bundesverband Seniorentanz gestoßen, obwohl es diesen bereits seit mehr als 30 Jahren gibt.
Das schöne an den Tänzen des Verbandes ist, dass »sie in ganz Deutschland weitervermittelt werden«. Wer also einmal nach München oder Stuttgart fährt und dort das orangefarbene Abzeichen des Verbandes mit dem S und dem T -Êverschlungen zu einem Tanzschuh -Ê sieht, weiß, dass er dort ganz bestimmt seine Tänze ausprobieren kann.
Ilona Lubenow absolviert derzeit eine Tanzleiter-Ausbildung und will zudem im nächsten Jahr ihren Abschluss machen. Dazu gehören Grundlehrgang und Aufbauprüfung.
Und sie weiß, dass das Tanzen noch sehr viel mehr für die Senioren bewirkt. »Denn es ist auch gut für das Herz-Kreislauf-System.« Dabei ist der Seniorentanz bislang lediglich in Sachsen-Anhalt als Therapie für Herz und Kreislauf anerkannt und wird von den Krankenkassen unterstützt. »Der Verband ist aber dabei, das in ganz Deutschland durchzusetzen.«
Insgesamt gebe es zwischen 300 und 400 Tänze, wie Gruppen- oder Blocktänze. Bei der Menge und den vielfältigen Schrittfolgen sei der Seniorentanz auch ein hervorragendes Gedächtnistraining. Es gibt auch Kreistanz und den Partnertanz. Doch Lubenow weist ausdrücklich darauf hin, dass für den Seniorentanz nicht unbedingt ein Partner notwendig ist. »Hier wird zur Freude getanzt«, so die Leiterin. Und sie lädt alle Interessierten ein, doch mal für eine Probestunde vorbeizuschauen.
Jeden Freitagvormittag treffen sich die etwa zehn Frauen von 10 bis 11 Uhr im Espelkamp-Haus. »Sie brauchen auch keine Vorkenntnisse mitbringen«, erläutert Lubenow. Denn die Schritte werden, bevor sie angegangen werden, genau durchgesprochen und dann kann es losgehen. Im Februar, während der Jahreshauptversammlung des Kneipp-Vereins, möchte die Gruppe bereits ein paar Tänze vorführen. Und das Repertoire ist groß. Werden doch pro Stunde etwa fünf Schrittfolgen geprobt. Im Mittelpunkt steht dabei aber vor allem der Spaß an der Bewegung.

Artikel vom 05.01.2006