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Kleidung wird dringend gebraucht

Estland-Verein des Kreises hat sich einen neuen Namen gegeben

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Der seit 1992 aktive Verein »Hilfe für Estland« hat sich einen neuen Namen gegeben. Die Mitgliederversammlung stimmte bei der Jahreshaupt-versammlung kürzlich einstimmig für den neuen Vereinsnamen »Partner für Estland«.

1990 wurde auf Initiative des Geschäftsmannes und Mitglieds des Kreistages, Richard Werncke, der in Viljandi geboren worden war, der »Verein zur Förderung von Projekten in der UdSSR« gegründet. Nach der Ablösung Estlands von der Sowjetunion erhielt der Verein 1992 den Namen »Hilfe für Estland«. Der Verein ist seither ein stabiler Faktor in der Zusammenarbeit mit dem Kreis Viljandi, dem Partnerkreis des Kreises Minden-Lübbecke, geworden. Heute hat der Verein etwa 60 Mitglieder.
Ehrenamtlich organisieren Mitglieder des Verein von Beginn an Hilfstransporte nach Viljandi. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Transporte allerdings zurückgegangen; es werden nur noch angeforderte notwendige Dinge nach Viljandi gebracht. Weiterhin unterstützt der Verein Einzelprojekte, wie zum Beispiel den Bau eines Spielplatzes an der Schule in Leie/Kreis Viljandi durch das Leo-Sympher-Berufskolleg Minden und die Beschaffung eines Traktors zur Moorpflege im Nationalpark Soomaa.
Der Rotary Club Minden-Porta Westfalica hat sich stark für die Sonderschule in Ämmuste/Kreis Viljandi eingesetzt, durch seine Spenden war es möglich, ein neues Werkstatt- und Schulgebäude zu errichten.
Touristische und bauliche Entwicklungsperspektiven für Schlösser, Herrenhäuser und ihre Parks sind das Thema eines deutsch-estnischen Partnerschaftsprojekts, an dem der Rotary-Club Lübbecke neben der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), der Kreis Minden-Lübbecke, der Verein »Partner für Estland« sowie eine Arbeitsgemeinschaft der Eigentümer beteiligt sind. Auch durch Einzelspenden ist die Unterstützung von Projekten oder sozial schwachen Familien möglich geworden.
Mit der Namensänderung ist keine Änderung des Vereinszwecks verbunden. Ganz im Gegenteil: Die Unterstützung von Alten- und Kinderheimen mit benötigten Geräten und Kleidung sowie die Unterstützung von bedürftigen Familien wird weiterhin erfolgen. Die Änderung des Vereinsnamens soll die längst angebrachte Gleichstellung der Esten nun auch nach dem EU-Beitritt im Mai 2004 verdeutlichen und das Unbehagen der Esten auflösen, dass noch mit dem Begriff der »reinen Hilfe« im Sinne von Entwicklungshilfe verbunden wurde.
Zuletzt im Juli 2004 besuchte der Verein mit einer Gruppe den Kreis Viljandi und war Zuschauer beim Sängerfest in Tallinn, das alle fünf Jahre stattfindet und Auslöser für die so genannte »Singende Revolution der Esten« war. Die nächste Reise ist für 2007 geplant und soll einen Einblick in die Inselwelt Estlands geben.
In der Jahreshauptversammlung wurde Vorsitzender Winfried Räbiger bestätigt.

Artikel vom 05.01.2006