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Spenden zwischen
10 und 1000 Euro

Märchenmuseum will mit vielen Aktionen werben

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Freudig überrascht sind die Mitglieder des Fördervereins des Märchenmuseums, dass mittlerweile schon viele Spenden in den Stiftungsfonds eingegangen sind. Durch zahlreiche Aktionen in diesem Jahr will der Verein die Summe für die Betriebskosten in Höhe von 17 000 Euro zusammenbekommen - und noch eine Menge mehr.

Die beste Nachricht des vergangenen Jahres war für den Förderverein die Entscheidung des Rates, das Märchen- und Wesersagenmuseum nun doch am jetzigen Standort, in der Paul-Baehr-Villa, zu belassen. Damit ist ein Umzug auf den Museumshof noch einmal abgewendet worden. Doch mit diesem Beschluss waren Bedingungen verknüpft, deren Umsetzung an finanzielle Mittel gebunden sind. So muss der Förderverein die jährlichen Betriebskosten in Höhe von 17 000 Euro übernehmen, und Museumsleiterin Dr. Hanna Dose muss den städtischen Zuschussbedarf von 315 000 auf 150 000 Euro reduzieren. Ein schwierig zu erreichendes Ziel, an dem Musumsleitung, Förderverein und Erzählkreis gemeinsam auf Hochtouren arbeiten.
Der noch 2005 gegründete Stiftungsfonds soll den Betrag der Betriebskosten sichern - und darüber hinaus auch zahlreiche Spenden horten, um das Märchenmuseum in seiner Qualität zu sichern. Denn allein mit den 17 000 Euro ist es längst nicht getan. Immerhin aber konnten schon im Dezember rund 10 000 Euro zusammengetragen werden.
»Davon sind wir ganz überrascht«, sagte gestern Anette Gohlke vom Förderverein und Erzählkreis. Groß ist die Freude vor allem darüber, dass Oeynhausener Bürger und insbesondere auch auswärtige Förderer Beträge in unterschiedlicher Höhe gespendet hätten. Gohlke: »Es waren Beträge zwischen zehn und tausend Euro.« Jede noch so kleine Spende sei willkommen und wichtig. Viele Bürger hätten Geld gegeben, die bisher im Märchenmuseum gar nicht bekannt gewesen seien. »Das zeigt uns auch, wie groß das öffentliche Interesse ist, das Museum in der Stadt zu erhalten«, sagt Anette Gohlke.
Im Rahmen der jüngsten Veröffentlichungen um die Problematik des Villa-Baehr-Standortes seien viele Menschen auf sie und die Mitglieder zugekommen, viele zum ersten Mal. »Es gibt zahlreiche Oeynhausener, die besuchen Museen während ihrer Urlaubsreise in anderen Städten, kennen aber die eigenen in ihrer Heimatstadt nicht«, hat die Märchenerzählerin festgestellt.
Schon in der kommenden Woche wollen sich die Mitglieder des Fördervereins zusammensetzen, um Themen für künftige Aktionen zu sammeln. »Jeder hat die Hausaufgabe über den Jahreswechsel mitbekommen, Ideen und Anregungen, vor allem natürlich kostengünstige, zu finden. In ihrer praktischen Umsetzung werden wir sie dann besprechen und organisieren«, berichtet Anette Gohlke. Besonders der Erzählkreis will sich engagieren, »zum Beispiel mit einem Benefiz-Erzählen«. 15 Erzählerinnen sind in dem Kreis aktiv, nur Anette Gohlke und Margarete Haarmann kommen aus Bad Oeynhausen, alle anderen aus umliegenden Städten. »Almut Bartmer wohnt in Halle und Sabine Baumgarten in Hannover. Sie reisen jedes Mal extra an.«
Schnell sollen die geplanten Aktionen in den nächsten Monaten umgesetzt werden. Darüber hinaus will man gezielt regionale Unternehmen ansprechen mit der Bitte, ob sie eine finanzielle Unterstützung leisten würden. Anette Gohlke: »Wir haben schon Zusagen in Aussicht, hoffentlich klappt es auch.« Auch an die NRW-Kulturstiftung wurde bereits ein Brief versandt, in dem die schwierige Situation geschildert wurde. Beim nächsten Treffen dieser Stiftung im Frühjahr hofft der Förderverein auf eine Entscheidung zugunsten des Oeynhausener Märchenmuseums.

Artikel vom 04.01.2006