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Mehr als nur Sprache

Integrationskursus mit Einblicken in Arbeitswelt

Von Kathrin Weege (Text und Fotos)
Espelkamp (WB). 20 Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern lernen nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die Arbeitswelt und Kultur kennen. Sie absolvieren zurzeit einen fünfmonatigen Integrationskurs der Mindener Bénédict-Schule, der im Martinshaus in Espelkamp stattfindet.

»Viele der Teilnehmer, die aus Russland, dem Kosovo und der Türkei kommen, sind seit etwa zwei Jahren hier und haben bereits einen Sprachkursus hinter sich. Diese Schulung für fünf Monate ist ein Aufbaukursus«, erklärt Gertraud Strohm-Katzer, betreuende Sozialpädagogin des Projektes.
Jeden Tag sind die Männer und Frauen im Alter von 21 bis 56 Jahren von 8 bis 15 Uhr beim Kursus. Sie kommen aus Rahden, Lübbecke und Espelkamp. In den ersten vier Monaten steht die Theorie im Vordergrund, in den letzten vier Wochen folgt ein Praktikum. »Alle Teilnehmer sind sehr motiviert, eine Arbeit zu finden«, freut sich Strohm-Katzer.
Ziel der Schulung ist es, den Migranten eine Orientierung zu bieten und ihnen den Weg in die Berufswelt zu erleichtern. Neben dem Sprachunterricht haben sie Fachunterricht und besuchen unterschiedliche Einrichtungen, um das Leben in Deutschland von allen Seiten kennen zu lernen.
»Wir fahren zum EDV-Kursus in die Hauptstelle der Bénédict-Schule nach Minden, besuchen die Stadtverwaltung oder Ausstellungen«, erklärt die Sozialpädagogin. An Hand einer Ausstellung erarbeiten die Migranten eine Präsentation zu der Geschichte Espelkamps. Sie stellen aber auch ihre eigenen Herkunftsländer vor, besichtigen Firmen oder die Stadtbibliothek. »Wir gehen auch in einen Kindergarten, um den Männern und Frauen die Kindererziehung in Deutschland zu zeigen«, sagt Strohm-Katzer.
Bei dem Kursus für Migranten handelt es sich um eine einmalige Maßnahme, die mit Mitteln der Landesregierung gefördert wird. »Wir arbeiten in Kooperation mit dem Migrationsdienst im Martinshaus. Wir möchten keine Konkurrenz darstellen«, betonte Strohm-Katzer. Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit »Pro Arbeit« Espelkamp und Lübbecke.
Im letzten Teil der Schulung geht es für die Teilnehmer zum Praktikum in verschiedene Betriebe. »Ich bin gerade dabei, mich um mögliche Praktikumplätze zu kümmern und freue mich über jede Unterstützung«, appelliert Gertraud Strohm-Katzer.
Wer einen Praktikumplatz im Raum Rahden, Espelkamp oder Lübbecke hat, der kann sich an Gertraud Strohm-Katzer unter der Telefonnummer 0 57 72 / 97 72 39 wenden.

Artikel vom 05.01.2006