04.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Abkehr vom Image
der »Innovationsbremse«

Landwirtschaftsminister Uhlenberg in Hardehausen

Hardehausen (WB). Eckhard Uhlenberg, neuer nordrhein-westfälischer Landwirtschaftsminister, war jetzt prominentester Gast einer großen Landfrauentagung in der Landvolkshochschule Hardehausen.

Die Landfrauentagung, die traditionell in der Landvolkshochschule Hardehausen in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zu Jahresbeginn stattfindet, steht diesmal unter dem Thema »Arbeitsplatz Landwirtschaft: vielseitig, gesund und wertgeschätzt!?«
Zu dem Stichwort »Wertschätzung« erläuterte Minister Uhlenberg die Position der neuen CDU/FDP-geführten Landesregierung zum Stellenwert der Landwirtschaft in der Politik der nächsten Jahre. Die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Landwirtschaft müsse realistisch gesehen werden, da drei Viertel der Fläche Nordrhein-Westfalens landwirtschaftlich genutzt würden. Damit bilde NRW nach Niedersachsen und Bayern den drittwichtigsten Agrarstandort in Deutschland. Landwirtschaft und Umweltschutz müssten vom Image der »Innovationsbremse« befreit werden, so Uhlenberg: »Ökologie und Ökonomie sind vereinbar, denn eine aktive Umweltpolitik braucht vertrauenswürdige Produzenten.« Die Tendenz von Minister Uhlenberg: weg von staatlicher Bevormundung und hin zu einer Politik, die angesichts knapper Kassen und unvermeidbarer Kürzungen die Rahmenbedingungen dafür schafft, »dass die Belange der Landwirtschaft auf Landes-, Bundes- und Europaebene in Zukunft stärkeren Einfluss haben«. So vertritt er die 1:1-Umsetzung von EU- und Bundesrecht, eine Verbesserung des Investitionsklimas für die Landwirtschaft, die Gleichbehandlung der unterschiedlichen Betriebsformen und die Beibehaltung der Kammern als Agrarverwaltung.
In der nachfolgenden Diskussion beantwortete Uhlenberg viele konkrete Fragen der 75 Frauen, die alle von landwirtschaftlichen Betrieben kommen.
Bei den weiteren Themen der Tagung wird es um die veränderten Arbeitswelten in Haus und Hof und um eine Analyse des Arbeitsplatzes gehen, außerdem um die Frage, wie sich Unfall und Krankheit auf den Betrieb eines Hofes auswirken können. Den Abschluss der Tagung bildet das Thema »Gesundheitswahn als Ersatzreligion - zählt nur noch der gesunde Mensch?«
Vom 6. bis 8. März findet eine zweite Tagung mit der gleichen Thematik für Landfrauen statt, vom 6. bis 8. Februar eine weitere für Landwirte.

Artikel vom 04.01.2006