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Jetzt fehlen noch 75 000 Euro

Kirchengemeinde sammelt für die neue Orgel - »Bäckerjunge« spendet 277 Euro

Von Antje Kreft (Text und Fotos)
Spenge (SN). Der »Bäckerjunge« lud die Spenger im Dezember zwei Tage lang zu Glühwein und Plätzchen ein. Der Erlös dieser Spendenaktion, 277 Euro, kommt der Orgel in der St. Martins-Kirche zugute.
Pastorin Elke Berg erklärte den Schülern Viktoria, Kathrin, Karusch und Tilman den Martinsaltar von 1470.
Adventsbummelatmosphäre herrschte am 6. und 8. Dezember vor dem Geschäft »Bäckerjunge« in der Langen Straße 67. Dort war ein gemütlicher Stand aufgebaut, an dem die Mitarbeiterinnen Michaela Schacht und Brigitte Trumpa Glühwein und selbstgebackene Plätzchen anboten. Die Einnahmen der vorweihnachtlichen Idee stellte Ernst-Ferdinand Zimner, Inhaber des »Bäckerjungen«, für die neue Wegscheider-Orgel in der St. Martins-Kirche zur Verfügung. »Bei der Aktion sind insgesamt 277 Euro zusammengekommen«, teilte die Spengerin Michaela Schacht gestern mit.
Pastorin Elke Berg nahm die Spende dankend entgegen. Denn die Orgel in der St. Martins-Kirche ist noch längst nicht abbezahlt. 75 000 Euro muss die Kirchengemeinde noch aufbringen. Die Orgel war im Frühjahr vergangenen Jahres angeschafft worden. Auch eine neue Empore wurde gebaut. Die Gesamtkosten betrugen etwa 250 000 Euro. Feierlich eingeweiht wurde die Orgel am 20. März 2005. Mehr als 300 Spenger waren dabei.
Immer wieder sind Gäste aus der näheren oder weiteren Umgebung in der Stadt, um sich die St. Martins-Kirche näher anzuschauen. Gestern erkundeten Viktoria Bohlmeier (10), ihr Bruder Tilman (7), Kathrin Pochadt (9) und Karusch Galstjan (10) aus Vlotho-Exter die Spenger Kirche. »Die Kinder bereiten sich auf ein Referat über die St. Martins-Kirche vor«, erklärte Stefan Bohlmeier, der mit seinen Kindern und deren Freunden in der Kirche auf Entdeckungsreise ging.
Pastorin Elke Berg beantwortete bereitwillig alle Fragen zum Gebäude und stellte den Viertklässlern der Grundschule Exter den Martinsaltar aus dem Jahre 1470 und natürlich auch die neue Wegscheider-Orgel vor.
Das Prachtstück stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers Kristian Wegscheider aus Dresden und hat insgesamt 849 Orgelpfeifen. »Der Klang ist hervorragend - ein großer Unterschied zu früher. Das hat man erst jetzt zu Weihnachten wieder gemerkt«, schwärmte die Pastorin von den in der bekannten Silbermann-Tradition gebauten Orgelpfeifen. Die Orgel ist seit mehr als 1000 Jahren das Instrument, das auf seine besondere Weise die Gottesdienste mitgestaltet und Gottes Lob verkündet. Etwa 2,5 breit und vier Meter lang ist die von Kristian Wegscheider entworfene Orgel in der St. Martins-Kirche. Sie orientiert sich am Orgelbau des frühen 19. Jahrhunderts. Ihre Fassade ist im klassizistischen Stil gestaltet. Besonders ins Auge fällt der Zimbelstern an der Spitze des Instrumentes. Dabei handelt es sich um ein feines, helles Glockenspiel, dessen Stern sich bewegt.
Eine gute Möglichkeit, die Spenger Kirchengemeinde bei der Bezahlung der Orgel zu unterstützen, bietet sich darin, zu einem »symbolischen Wert« eine Patenschaft für eine oder mehrere Orgelpfeifen zu übernehmen. Es werden Patenschaften im Wert von 30 bis zu 750 Euro vergeben. Für die Unterstützung erhalten alle Spender eine Urkunde, auf der der Name des Paten und die Nennung des jeweiligen Tones vermerkt ist. Um die Werbetrommel für die Bezahlung der Orgel weiterhin anzukurbeln, hat Michaela Schacht, Mitarbeiterin beim »Bäckerjungen« in der Langen Straße, ihre Urkunde gut sichtbar im Geschäft aufgehängt. Wem die Kirchengemeinde Spenge genauso am Herzen liegt wie Michaela Schacht und wer an Informationen zur Übernahme solcher Patenschaften interessiert ist, kann sich an die Mitarbeiter im Gemeindebüro wenden. Das Büro in der Poststraße 2 ist telefonisch unter % 85 92 90 zu erreichen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr.

Artikel vom 04.01.2006