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»Mach's gut, Jung!«

Paul Gauselmann verabschiedet Jan-Thomas Lauritzen

Lübbecke (Les). Abpfiff in der Kreissporthalle am Freitagabend. Der TuS N-Lübbecke hatte gerade den Aufsteiger SV Concordia Delitzsch mit 40:25 (18:9) aus der Halle geschossen. Die Spieler der siegreichen Mannschaft genossen noch einmal das kleine Bad in der Menge.

Quer übers Spielfeld kam TuS-Hauptsponsor und Aufsichtsrats-Vorsitzender Paul Gauselmann. Zielbewusst steuerte er auf Jan-Thomas Lauritzen zu, der vor der Begegnung von Manager Sigi Roch offiziell mit einem Blumenstrauß in Richtung SG Flensburg-Handewitt verabschiedet worden war. Dort wird er schon im Januar seinen Dienst antreten. Paul Gauselmann aber wollte sich persönlich vom dem sympathischen Norweger verabschieden, reichte ihm die Hand und wünschte ihm: »Mach es gut, Jung! Schade, dass Du gehst! Viel Glück!«
Gekommen war Gauselmann von der Gegentribüne und hatte bei seinem Gang Richtung Lauritzen ein Riesenplakat im Rücken. Dort hatten die Fans des TuS unmissverständlich ihren Neujahrswunsch formuliert: »Tulpe, Du musst bleiben!« stand in roten Riesenlettern auf weißem Grund. Der Appell richtete sich unmissverständlich an Rückraum-Shooter Fabian van Olphen, dem trotz eines noch laufenden Vertrages Kontakte zum HSV Handball Hamburg nachgesagt werden. Manager Sigi Roch: »Wir wissen, dass ein anderer Bundesliga-Verein stark daran interessiert ist, van Olphen schon für die nächste Saison zu verpflichten.«
Derweil stand ein anderer TuS-Akteur bescheiden an der Seite und konnte ein strahlendes Lächeln nicht verbergen, als er darauf angesprochen wurde: »Na Henrik, ist doch ein tolles Gefühl, endlich mal wieder für längere Zeit spielen zu können.« Und Henrik Ortmann, der gegen Delitzsch erhebliche Spielanteile bekommen hatte und sich mit vier blitzsauberen Treffern dafür bedankte, nickte: »Ja, das ist herrlich, endlich wieder einmal spielen zu dürfen. Es hat zwar etwas gedauert, bis ich wieder normale Betriebstemperatur erreicht habe, aber dann gingÕs doch. Mir hatÕs jedenfalls riesigen Spaß gemacht.«
Am meisten Spaß machte ihm wohl sein frecher Treffer aus der zweiten Reihe in der 57. Minute zum 37:24. Ein ganz schönes Pfund: »Solche Dinger waren früher meine Spezialität!«
Nun, auch Henrik Ortmann wird den TuS N-Lübbecke verlassen. Ein Ziel hat er noch nicht. TuS Spenge in der zweiten Liga? Ortmann lacht: »Nee, glaube ich eher nicht. Da kennen mich einige noch zu gut aus der Zeit, als ich noch gegen Spenge gespielt habe.« Für Ortmann ist der Handball übrigens nach Ende der Saison sowieso eher zweitrangig. Der Elektromeister hat vor, entsprechende Fächer an der Fachhochschule zu belegen, um sich beruflich weiter zu bilden. »Handball will ich natürlich auch noch spielen - aber es muss nicht unbedingt so hoch sein.«
Dabei ist es für den ledigen Linksaußen gar nicht so wichtig, in Ostwestfalen zu bleiben: »Ich bin ungebunden, ich habe keine Freundin. Ich kann überall hin. Auch ganz weit weg! Nur passen muss es.«

Artikel vom 02.01.2006