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Keine Angst vor »Eiswasser«

30 wagemutige Schwimmer schafften acht Kilometer in Pader und Lippe

Paderborn (JW). Zu den wohl ungewöhnlichsten und vor allem kältesten Silvester- und Neujahrsbräuchen in Paderborn gehört das bereits seit 1969 stattfindende Silvesterschwimmen der DLRG Ortsgruppe Paderborn. Zum Ausklang des Jahres stiegen mehr als 30 Rettungsschwimmer, Taucher und mutige Paderborner Bürger in die nur sechs Grad »warmen« Fluten der Pader und Lippe.

Verpackt in Neoprenanzügen, ausgerüstet mit Schwimmflossen und aufgewärmt durch einen kleinen Schluck Sekt, Glühwein, Kaffee oder Tee gingen die abgehärteten Paderborner in den Paderauen auf die knapp acht Kilometer lange Reise zur Wasserrettungsstation am Lippesee. Besonders bemerkenswert und nicht beneidenswert waren die zwei angereisten Eisschwimmer, die nur mit einer Badehose bekleidet in die kalten Fluten sprangen. Die Teilnehmerinnen Rena Waegener und Ilga Terhaag waren mit 17 Jahren die Jüngsten im Team.
»Das Silvesterschwimmen ist wirklich einfach nur genial, die Kälte merkt man doch gar nicht«, sind sich die Beiden auch nach Ankunft am Lippesee noch einig. Begleitet wurden die Schwimmer während der ca. dreieinhalbstündigen Aktion an Land von Jens Wolff (stellv. Vorsitzender), Holger Hagemeier (Gruppenführer) und Ronald Kleinberg (Technischer Leiter Schwimmen) sowie auf dem Lippesee durch Dominik Lossen (Bootsführer) und Alexander Rzadkowski (Jugend). Angefeuert wurde das große mutige Silvesterteam auf der gesamten Schwimmstrecke durch diverse Zuschauer, die schon beim Anblick der Schwimmer zu zittern begannen.
Konnten sich die Teilnehmer in Pader und Lippe noch locker von der Strömung treiben lassen, hatten sie im Pader- und Lippesee jedoch stark gegen Strömung und Wind zu kämpfen. Auch der zwischenzeitlich immer wieder einsetzende starke Regen machte die Schwimmbewegungen der Teilnehmer nicht einfacher. Zudem waren die Wehre nicht ganz ungefährlich. Matthias Terhaag (mit 20 Jahren jüngster Teilnehmer im vergangenen Jahr) tauchte sogar unter ihnen hindurch. »Ich fühle mich wie in einer Waschmaschine«, lachte er. »Das Schwimmen ist trotz des derzeit relativ hohen Wasserstandes nicht immer möglich«, so der Organisator und Technische Leiter Tauchen, Carsten Götte.
»Aufgrund der guten Resonanz wird dieses Highlight auch zu Silvester 2006 wieder stattfinden!“ kündigt Jens Wolff an.

Artikel vom 02.01.2006