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»Vorsicht beim Böllern«

Gemeindebrandmeister Lübke gibt Sicherheitstipps

Von Dieter Wehbrink
Stemwede (WB). Wenn die Menschen in Stemwede am Silvesterabend die Böller und Raketen krachen lassen, haben Gemeindebrandmeister Joachim Lübke und seine Feuerwehrkameraden regelmäßig ein etwas mulmiges Gefühl.

Immer wieder mussten die Stemweder Kameraden zu Silvester ausrücken, um Feuer zu löschen. So brannte vor einigen Jahren ein Haus in Levern sogar komplett ab.
»Wir gönnen den Menschen natürlich ihre Freude«, sagt Lübke. »Aber leider kommt es durch unsachgemäßge Handhabung des Silvester-Feuerwerks immer wieder zu Unfällen und Bränden.« Der Stemweder Gemeindebrandmeister gibt Tipps, damit die Böllerei ungetrübt genossen werden kann. »Eine der wichtigsten Verhaltensregeln lautet: Feuerwerkskörper gehören nicht in Kinderhand«, warnt der Twiehausener. »Zudem dürfen Knallkörper und Raketen nur im Freien verwendet werden.« Raketen sollten immer senkrecht in die Luft abgefeuert werden.
Es ist wichtig, vor dem Zünden einen sicheren Standplatz zu suchen. »Eine leere Flasche, in die der Raketenständer gesteckt werden kann, leistet nützliche Dienste«, so Lübke. »Ganz wichtig ist es, auf ausreichenden Abstand zu Gebäuden zu achten. Besondere Vorsicht ist in der Nähe von landwirtschaftlichen Gebäuden geboten. Dort lagern brennbare Materialen wie Stroh und Heu. Zudem reagieren Tiere oft panisch auf den Lärm.«
Auch wenn der Sicherheitsabstand gewahrt sei, müsse man bedenken, »dass die Dinger irgendwo wieder herunterkommen«, warnt der Gemeindebrandmeister. »Deshalb immer auf die Flugrichtung achten.«
Wer mit dem Zünden beginne, solle immer nur jeweils einen Sprengkörper aus der Verpackung nehmen und sich dann weit genug von den restlichen Böllern entfernen. »Manchmal setzt eine Rakete die übrigen Feuerwerkskörper in Brand, wenn die Abstände zu gering sind«, erzählt Lübke. »Das kann schlimme Folgen haben«.
Es habe sich bewährt, beim Zünden von Knallkörpern grundsätzlich Löschmittel bereitzuhalten. »Ein Feuerlöscher oder auch nur ein Eimer Wasser haben häufig Schlimmeres verhindert. Es kommt immer wieder vor, dass bei Unachtsamkeit plötzlich Jacken anfangen zu brennen«.
Doch die Gefahr am Silvesterabend lauert nicht erst ab Mitternacht auf die Menschen. Wer schon früher feiert, sollte beachten, dass in der Wohnung oder im Partykeller Luftschlangen, Girlanden und Lampions nicht mit offenem Feuer oder Heizstrahlern in Berührung kommen dürfen. »Mit glimmenden Zigarettenkippen darf nicht achtlos umgegangen werden, da diese schnell einen Brand entfachen können«, warnt Lübke. »Volle Aschenbecher sollten grundsätzlich in einem Blecheimer entleert werden.«

Artikel vom 31.12.2005