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Des »Reisekaisers« Leibchauffeur

Einzigartiger Nachlass von Julius Knoop im Preußen-Museum


Lübbecke/Minden (WB). Vor einem Jahr erhielt das Preußen-Museum den einzigartigen Nachlass des ehemaligen »Kaiserlichen und Königlichen Wagenführers« Julius Knoop, der nun in einer außerplanmäßigen Sonderausstellung präsentiert wird. Die Ausstellung ist noch bis 12. Feburar zu sehen.
Julius Knoop (1887-1967) wuchs mit acht Geschwistern als Sohn eines Landwirts unweit der Ravensburg auf. 1902 trat er zunächst als Kutscher in den Dienst des Grafen Max von Korff-Schmising auf Schloss Steinhausen bei Halle/Westfalen, der bereits 1904 eines der ersten Automobile erwarb. Mit dem französischen Fabrikat De Dion-Bouton macht Knoop seine ersten Erfahrungen als Fahrzeuglenker, was damals zunächst noch ohne eine fahrtechnische Prüfung möglich war.
Dokumente zur Technikgeschichte, wie ein erster Führer-schein von 1908, ein Continental-Handbuch für Automobilisten und eine Kraftfahrerbrille dienen als Beleg. Sogar ein erstes Strafmandat wegen überhöhter Geschwindigkeit gehört dazu. Nach seinem Militärdienst bei den Garde-Jägern trat Knoop mit besten Zeugnissen und Empfehlungen ausgestattet 1908 den Dienst als Chauffeur der Automobil-Abteilung beim Kaiserlichen Marstall in Berlin an. Diesen Dienst versah er bis zum Ende der Monarchie im November 1918. Fahrten- und Tagebücher, unzählige Postkarten und Fotos dokumentieren diese Lebensphase. Neben dem deutschen Kaiser zählten auch weitere deutsche und ausländische Fürsten zu seinen Fahrgästen.
Öffnungszeiten Museum: dienstags bis donnerstags: 11-17 Uhr, samstags und sonntags: 11-17 Uhr, montags u. freitags geschlossen.

Artikel vom 02.01.2006