30.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Investoren stehen bereit

Doch Bürger wollen keine Windräder in Niehorst


Gütersloh-Niehorst (rec). Die Gerüchte über den Bau neuer Windkraftanlagen im Ortsteil Niehorst sind keine heiße Luft. Ein Berliner Planungsbüro fragte bei Anlieger Hermann Birkenhake an, ob dort im kommenden Jahr eine mindestens 105 Meter hohe Zwei-Megavolt-Anlage errichtet werden könnte.
Birkenhake soll sein Areal 25 Jahre lang verpachten - dafür würde er beachtliche fünf Prozent des Energieertrages als Pacht bekommen. Ein lukratives Geschäft, das nach dem Entwurf des Flächennutzungsplanes (FNP) dort künftig möglich sein soll. Doch Birkenhake wird ablehnen Ñ so wie 387 weitere Bürger, die mit ihrer Unterschrift gegen den Neubau von Windkraftanlagen in Niehorst protestieren. Die Unterschriftenliste überreichte Cornelia Oldenburg-Metz gestern mit zehn weiteren Mitstreitern an Bürgermeisterin Maria Unger. Hermann Birkenhake unterhält einen Freizeithof, auf dem Familien auch übernachten können. Die Gäste genießen vor allem Natur und Landschaft in Niehorst. Doch die würde durch den Bau von mindestens drei neuen Windkraftanlagen stark beeinträchtigt. Die Niehorster wissen, wovon sie reden. Seit fünf Jahren steht bereits ein Windrad in ihrem Ortsteil. Sie hören den regelmäßigen Schlag des Rotors, spüren den mehr als 800 Meter langen Schatten an Sommertagen und blicken jeden Tag auf den hässlichen, weißen Spargel. Angeblich wirft der 15 Prozent weniger Energie ab, als zuvor begutachtet wurde. »Nur um Steuern zu sparen, muss kein neues Windrad in Niehorst gebaut werden«, sagt Birkenhake.
»Während der Beratungen über den FNP wird dort kein neues Windrad genehmigt«, teilte Stadtbaurat Josef E. Löhr der Delegation mit. Sorgen und Anregungen der Niehörster flössen in die Beratungen ein, die bis zum Herbst kommenden Jahres abgeschlossen sein sollen. Am Ende entscheide der Rat, ob Niehorst neue Windräder bekommt oder nicht.

Artikel vom 30.12.2005